Slidhr - White Hart!

Review

Mit ihrem vorigen Album “The Futile Fires Of Man” konnten SLIDHR weder unseren Rezensenten, noch die Kommentarspalte so ganz überzeugen. Nachdem in der Zwischenzeit bei SINMARA, die sich mit SLIDHR den Drummer teilen, ein Album erschienen ist und Gitarrist/Sänger Joseph Deegan mit Alan Averill (u. a. PRIMORDIAL) ein Album mit dem Projekt VERMINOUS SERPENT veröffentlichte, holte sich das irisch-isländische Trio außerdem NOCTE-OBDUCTA-Gitarrist Stefan Dietz zur Vervollständigung am Bass ins Boot. Die hochkarätige und erfahrene Besetzung spricht immerhin dafür, dass SLIDHR mit “White Hart” ein überzeugenderes Album gelungen sein könnte.

SLIDHR ballern bis der Arzt kommt

In der Tat: SLIDHR haben sich verbessert. Zur A-Klasse können sie vielleicht noch nicht gezählt werden, aber was sie auf “White Hart!” demonstrieren, ist ganz deutlich gutes, oberes Mittelfeld. Zunächst fällt auf, wie herrlich brutal der Sound knallt. Das erinnert natürlich an bekannte isländische Gemeinheiten wie eben SINMARA oder MISÞYRMING und bläst einem gekonnt den Schädel weg. Die Performance ist selbstverständlich überzeugend, speziell Bjarni Einarssons Drums sind mit ordentlich Schmackes gespielt und hämmern unermüdlich.

In Sachen Songwriting haben SLIDHR ebenfalls Fortschritte gemacht, wobei sich hinter dem dicken Soundgewand nicht ganz verstecken lässt, dass sich immer noch eine Handvoll Längen und ein paar Alibi-Parts eingeschlichen haben. Vor allem in der zweiten Hälfte nimmt “White Hart!” dahingehend aber an Fahrt auf, wenn SLIDHR mit Songs wie “What The Gauntlet Bestows” oder “Wall Of The Reptile” mehr Dynamik und Abwechslung wagen und inmitten des Gemetzels langsame, atmosphärische Parts einstreuen.

“White Hart!” ist eine Steigerung

Mit “White Hart!” haben SLIDHR eine gute, aber keine überragende Platte veröffentlicht. Zum Aggressionsabbau taugt der gnadenlos ballernde Black Metal der drei Jungs gut. Die ganz große kompositorische Finesse findet sich eher bei den anderen in diesem Text genannten Bands. Jedoch ist nicht auszuschließen, dass “White Hart!” von einigen gefeiert werden wird.

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22.10.2023

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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4 Kommentare zu Slidhr - White Hart!

  1. Kazanian sagt:

    Kleine Korrektur – Stefan von Nocte spielt bei denen Gitarre, keinen Bass.

    Zu Slidhr – die haben meiner Empfindung nach damals mit Deluge schon ein ziemlich starkes Album abgeliefert.

    1. Hi Kazanian, danke für den Hinweis. Habe es korrigiert 🙂
      LG

  2. nili68 sagt:

    Eigentlich 7,5. Solider Black Metal, ohne dramatische Höhepunkte, allerdings auch ohne erwähnenswerte Schwächen. Wenn’s mal nur gepflegt fetzen soll, ist das manchmal genug um einen glücklich zu machen.
    Hätte ich mir die auf gut Glück gekauft, würde ich mich nicht ärgern und auch so nehm‘ ich die wohl mal mit.

    8/10
  3. autoexec.bat sagt:

    Das letzte war in der Tat etwas schwächer bzw. sperrig. Da ist das neue etwas eingängiger geworden. Ein starkes Album, das jetzt schon seit der Veröffentlichung oft bei mir rotiert. Abwechslungsreich und kein langweiliges 40-Minuten-Gebolze. Persönlich gefällt mir aber Black Metal mit „tieferer“ Stimme grundsätzlich besser als das hohe Gekreische. Das geht einem zu schnell auf den Senkel und hat selten Kraft. Von daher hat es Slidhr bei mir auch etwas leichter.

    8,5/10 mit Tendenz zu 9.

    8/10