Sleeve - Masqueraders Home Town Report

Review

Zwei mal vier ist acht, soviel mathematisches Grundwissen ist mir als Laie auch noch gegeben, doch für das vollständige Verständnis von “Masqueraders Home Town Report“, dem ersten Full Length der Berliner Truppe SLEEVE, reicht das ganz offensichtlich nicht aus. Zum Teil klingen die Jungs tatsächlich so, als hatten sie sich mit den Hauptstädtern von WAR FROM A HARLOTS MOUTH verbündet, denn auch in deren Repertoire befinden sich teilweise derart kranke Stilumschwenkungen, jazzige Parts und wahnwitzige Soli-Passagen, die den Hörer schlichtweg gnadenlos überfordern.

Thematisch weist der erste Langspieler des Vierers ähnlich tiefgehende Tendenzen auf, wobei es sich grundlegend um ein männliches Individuum handelt, welches sich auf der Suche nach dem Sinn des Lebens befindet. Musikalisch passend untermalt, stößt es dabei auf verschiedenste Hürden, die mental streckenweise nur schwer zu erfassen sind. Selbst wenn es sich nur um die instrumentale Darbietung handelt, stellt einen die Essenz von SLEEVE bereits vor genügend Probleme. Vertrackt, verschachtelt und tausendfach ineinander übergreifend offenbaren die Berliner ein Musterbeispiel von überkompliziertem Mathcore.

Die Fähigkeiten und Voraussetzungen dafür sind allerdings durchaus geschaffen, die Riffs wirken mehr als sauber, das Schlagwerk unglaublich variabel und auch hinsichtlich der Screams beschränkt man sich nicht nur auf eine Variante. Untermauert ist das Ganze von einer passenden Produktion, die weder zu steril noch irgendwie verwaschen oder dergleichen klingt. Nichtsdestotrotz fehlen mir insgesamt einfach ein bisschen die Aha-Momente oder die wirklichen Überraschungen wie es etwa bei WFAHM der Fall ist – zwar ist das Debüt von SLEEVE tatsächlich absolut undurchsichtig, aber dennoch bleibt die musikalische Grundtendenz stets die Gleiche, ohne wirklich einschneidende Experimente zu wagen. Für Fans besagter Referenzgruppe ist “Masqueraders Home Town Report“ aber sicherlich auch ein kleiner Leckerbissen.

22.01.2011

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