Sleepwalk - Revenge Of The Lost EP
Review
Zwar sind die Eidgenossen von SLEEPWALK schon seit 1992 im Geschäft, so richtig im Konzert der Großen hat das inzwischen zum Trio angewachsene Projekt bisher jedoch noch nicht mitgespielt. Nach dem 2005er-Album „Rapid Eye Movement“ kam es dann auch noch zu größeren Umbesetzungen im Line Up, 2009 erschien dann in digitaler Form die kostenlose EP „Revenge Of The Lost“. Seitdem arbeiten SLEEPWALK zwar an einem neuen Album, in Sicht ist dieses allerdings noch nicht. So entschied man sich, die damalige EP auch in physischer Form zu veröffentlichen und diese noch mit ein paar Bonustracks und Remixen anzureichern.
Nach einem ziemlich verschachtelten Intro („Hunt“) folgen mit „Blindness“ und „Man Machine“ die ersten beiden Stampfer, die deutlich Richtung EBM tendieren. Zwar bekommt man es hier nicht mit „klassischem EBM“ zu tun, die unverzerrten aber wütend-tiefen Vocals sowie die monotonen Beats erinnern jedoch eher an EBM als an Dark/Harsh Elektro. Der Sound von SLEEPWALK ist dabei jedoch immer modern gehalten, viele Sounds und Samples machen die Songs, auch „Life As A Gift“, zu soliden Elektrostampfern. Mit „Dig Your Grave“ folgt dann auch schon der erste Bonustrack, der etwas moderner und clubtauglicher gehalten ist, als die ursprünglichen vier Tracks der EP – vielleicht ein Vorbote auf das, was man auf dem kommenden Album so alles erwarten darf. Ganz nett, allerdings ist der Song ohne größeren Wiedererkennungswert – im Gegensatz zu „Control“, das mit einem zweistimmigen Refrain aufwartet und deutlich mehr im Gedächtnis hängen bleibt. Den Abschluss bilden dann vier Remixe von PAINBASTARD, REIZSTROM, STEREOMOTION und SUPREME COURT – durchaus illustre Remixer konnten hier also an Land gezogen werden. Leider wurde „Dig Your Grave“ gleich drei Mal als Remixopfer auserkoren, gerade SUPREME COURT haben dem Song jedoch durchaus neues Leben eingehaucht.
EBM-Fans mit einem Hang zur „alten Schule“ dürften mit der EP des Schweizer Trios somit durchaus zufrieden sein, auch wenn nach knapp 50 Minuten Spielzeit irgendwie nicht so viel hängen bleiben will – ein Problem, das zumindest ich allerdings bei bisher allen Veröffentlichungen von SLEEPWALK hatte…