Wer denkt sich nur immer die Albumtitel aus? Auf „Phlegma“ findet sich nämlich rein gar nichts phlegmatisches. Schwerfällige oder träge Momente sucht man vergebens, stattdessen gibt es die volle Breitseite an intensiven, intelligenten und innovativen Songs. Sleepingodslie spielen einen totalen Crossover aus modernem Metal (im Volksmund auch Nu Metal genannt), Hardcore und leichten Stoner Rock Einflüssen, dazu gesellt sich ein Sänger, der nicht selten in die Reggae Ecke abgleitet und dem ganzen Material dadurch noch einen Extraschuss Exotik verleiht.
Bei solch einem Mix ist es nicht verwunderlich, wenn einige der 10 Songs (inkl. Intro und Outro) erst nach mehrmaligem Durchlauf zünden. So wirkt „The Agony“ Anfangs aufgrund des angesprochenen Reggae-Gesangs etwas konfus, entfaltet seinen wahren Reiz aber nach einer gewissen Zeit noch. Die melodischen, eingängigen Riffs und der doch sehr gelungene Gesang (an den man sich trotzdem erst gewöhnen muss) tragen, neben der nötigen Abwechslung, der Vielfalt an Ideen und der Eigenständigkeit, den grössten Teil dazu bei, dass auch die folgenden Songs rundherum gelungen sind. Das Album pendelt zwischen Aggressivität und Melancholie, die Musiker wissen einfach, wie man Melodien geschickt in treibende Rhythmen einbaut.
Man merkt „Phlegma“ an, dass die Band nicht umsonst den Newcomer Contest vom Metal Hammer gewonnen hat. Das hier gebotene Material eignet sich sicher perfekt für Liveauftritte. Man kann sich regelrecht vorstellen, wie die Menge vor der Bühne ausrastet. Ein gelungenes Debüt, diese Band sollte man unbedingt im Auge behalten.
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