Sleepers - Welcome Hell

Review

SLEEPERS sind eine junge, fünfköpfige Truppe aus Köln, deren EP „Welcome Hell“ melodischen Hardcore mit Post-Rock-Schlagseite bereithält.

Eingeleitet wird der Kurzspieler von „Ruins“, das sich zunächst in eher post-rockigen Bahnen bewegt und nach einem längeren Aufbau mit klassischem Wechselspiel aus Shouts und Klargesang alsbald untermauert, dass dem Hörer hier wohl eher nicht die nächste Erfüllung seiner musikalischen Leidenschaft entgegen klingt.

Ruppig beginnt dann „Colden Cages“ und erinnert in den ruhigeren Passagen etwas an LA DISPUTE. Mit altbewährten Akkordanschlägen, welche dann von einer Melodiegitarre gedoppelt werden, geht es bei „Love/Fail“ in die geshoutete Strophe über. Die Melodie allerdings ist viel zu ziellos, als dass sie sich in den Gehörgängen einnisten könnte. Da wirkt das post-rockige „Destroyer“ weit atmosphärischer und stimmiger. Zwar werden auch hier nur Standards zelebriert – diese allerdings auf hohem Niveau.

Beim abschließenden „Dreamcatcher“ bleibt leider ein fulminantes Finale aus. Die Band setzt zum großen Spannungsbogen an, der allerdings im Nichts verpufft, daher, in meinen Augen, keine gute Wahl um „Welcome Hell“ zu beenden.

Der Band muss man zugute halten, dass sie weiß, wie man Songs schreibt. Dennoch sind die fünf Tracks lediglich guter Durchschnitt. Nicht besonders, aber durchaus hörenswert – vorrangig natürlich für Fans melodischen Hardcores. Wobei „Ruins“ und „Destroyer“ auch für so manchen Post-Rocker, der sich an den Shouts nicht stört, ein gefundenes Mahl sein könnten.

Instrumental ist alles solide, grundsätzlich gilt hier aber das gleiche wie für die Songs: Nichts ist irgendwie auffallend anders als anderswo. Ich konstatiere daher, dass die Band – wie bereits gsagt – Songs schreiben kann, die gut bei der Stange halten und die mitunter auch recht atmosphärisch sind. Allerdings bleibt jedwedes Alleinstellungsmerkmal auf der Strecke. Trotzdem glaube ich an das Potential der Band, sollte sie sich dazu entschließen, dem bereits gut dargebotenen Standard eine eigene Note hinzuzufügen, um sich aus der Menge melodischer Post-Hardcore-Bands abzuheben.

Zum Probehören kann die EP gratis über die Facebookseite der Band heruntergeladen werden.

12.07.2014

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