Slechtvalk - A Forlorn Throne

Review

SLECHTVALK haben – die quasi-best-of „An Era Of Bloodshed“ ausgenommen – bisher vier Longplayer veröffentlicht. Der große Durchbruch ist den Holländern aber bislang nicht gelungen. Ob sich daran mit „A Forlorn Throne“ viel ändern wird, wage ich zu bezweifeln.

Wie gehabt fröhnen SLECHTVALK einer Mixtur aus Melodic Black Metal und Viking Metal. Dabei überragen die Anteile von ersterem Genre. Vom Viking inspiriert sind in erster Linie einige atmosphärischere Zwischenparts und gelegentliche hymnische Passagen. Doch gerade die Melo-Black-Abschnitte mit teilweise brachialen Vormärschen, die wiederum mit einem gewaltigen Keyboardteppich unterlegt sind, haben nur wenig Interessantes zu bieten.
So ein bisschen ist das Melodic Black Metal von der Stange. SLECHTVALK verpassen es leider desöfteren, durch die Melodielinien wirkliche Spannungen aufzubauen. Es rauscht zu viel am Ohr vorbei, ohne Eindrücke zu hinterlassen. Wenn sie den Viking-Einflüssen freien Lauf lassen, schlagen sich die Niederländer etwas besser. Zwar sind die cleanen Chöre sicherlich noch deutlich steigerungsfähig, doch gelingt SLECHTVALK die Entwicklung dieser epischen, nordischen Atmosphäre ganz gut. Ich würde ihnen deshalb sogar empfehlen, noch mehr auf den Viking Metal zu setzen. Dort haben sie ein besseres Händchen für Arrangements und Melodien.

Doch auf „A Forlorn Throne“ dominiert eben ein eher durchschnittlicher Melodic Black Metal, mit dem die Niederländer kaum jemand hinter dem Ofen vorlocken können. Zwar schleichen sich eigentlich keine richtig schlechten Stücke ein, doch gibt es auch kaum wirkliche Anspieltipps. Meine Albumfavoriten sind die Songs, die ausgedehntere Viking-Metal-Anteile vorweisen wie „Divided By Malice“, „Enthroned“ und „Towards The Dawn“.

Ich bin mir sicher, SLECHTVALK könnten eigentlich mehr, als sie hier präsentieren. Im Fazit kommt „A Forlorn Throne“ aber nicht über das Mittelfeld hinaus.

02.07.2010

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1 Kommentar zu Slechtvalk - A Forlorn Throne

  1. Anonymous sagt:

    Mir gefällt die Scheibe, besonders die 2 verschiedenen Arten von Screams lassen das Ganze sehr interessant werden. Die sägenden, teils auch thrashigen Guitarrenklänge harmonieren überraschend gut mit den ruhigeren Passagen. Einen musikalischen Vergleich zu nennen ist gar nicht so einfach, was beweist, dass Slechtvalk anders klingen als diverse Genrekollegen. Am ehesten fallen mir noch Moonsorrow ein, die ja für ihren straken Mix aus Black Metal und ruhigen Pasagen bekannt sind, aber die Songstrukturen sind hier ganz anders. Slechtvalk’s Kompositionen sind auch ein Bisschen death-lastiger, und es finden sich auch mal Growls im Kontrast zu den Screams, was mich wiederum an Graveworm erinnert. Einfach mal antesten, dem einen oder anderen wirds sicher gefallen und wenn Slechtvalk so weiter machen klappts vielleicht auch mit dem Durchbruch, aber bisher sind und bleiben sie ein Geheimtipp.

    8/10