SLAUGHTERCOFFIN hängen mit ihrem angeschwärzten Death Metal im tiefsten schwedischen Underground. “Unholy Soldiers Of Satan” wurde schon im November 2020 als digitale EP mit vier Songs veröffentlicht und wird nun vom deutschen Label Corrupted Flesh Records als 12” Vinyl neu aufgelegt. Die B-Seite besteht aus den drei Songs des “End All Life” Demos aus dem Januar 2020 und die Scheibe kommt passend zum Cover in rot. Die Auflage ist auf 250 Exemplare limitiert.
“Unholy Soldiers Of Satan” ist eine Compilation.
Die 20216 gegründeten SLAUGHTERCOFFIN agieren im Studio als Duo, wobei God Emperor Coffin die Gitarren und den Bass einspielt, während sich Lord Slaughter um Schlagzeug und Gesang kümmert. Auf der Bühne rückt dieser vom Schlagzeug nach vorne und kümmert sich nur um die Vocals und die Band hat drei Gastmusiker dabei.
Musikalisch gibt es 08/15 Death Metal auf die Ohren. Diesen hat man schon von dutzenden Death Metal Kapellen zu Karrierebeginn gehört und er fällt nicht besonders auf. SLAUGHTERCOFFIN poltern los bis der Song zu Ende ist. Hier und dort baut an Erinnerungen an schwedischen Death Metal ein und besonders “Pope Penetrator” und “Den Lede” wecken Hoffnung auf mehr. Doch über die 32 Minuten hinweg stellt sich nicht das Gefühl ein, dass SLAUGHTERCOFFIN wissen wo es hingehen soll. Soll es schwedischen Death Metal werden? Eine schwarz angehauchte Version des Death Metals mit satanischen Texten hätte man auch noch im Angebot oder vielleicht doch etwas ruhiger und verträumter? Abwechslungsreichtum ist nur positiv wenn man ein bestimmtes Grundniveau erreicht hat.
SLAUGHTERCOFFIN kommen nicht über zwei gute Songs hinaus.
Die beiden Seiten der Scheibe und die unterschiedlichen Aufnahmen unterscheiden sich vom Sound, während auf der A-Seite die Gitarren besser aufgenommen sind und das Schlagzeug etwas scheppert, ist dieses auf der B-Seite druckvoller und klarer.
Enthusiasten des schwedischen Undergrounds sollten sich die Songs mal über die Bandcamp Seite von Corrupted Flesh Records anhören und dann eine Kaufentscheidung treffen. Erwerben kann man das Vinyl dann über die Bigcartel Seite ebenjenes Labels.
Ich kann die schlechte Benotung nicht ganz nachvollziehen. Ja, die Jungs erfinden das Rad nicht neu, man hört aber auch ganz deutlich, dass das überhaupt nicht gewünscht ist! Vom Coverartwork bis zum Sound der Aufnahme (Sida A) ist das ganze Ding doch gewollt dreckig, rotzig und nicht für die breite Masse bestimmt!
Das Duo bedient hier ganz klar eine Niesche. Die Underground-Fans, Leute die keine saubere, sterile Aufnahme wollen. Denen der Dreck um die Ohren fliegen soll wenn sie die Platte auflegen! Diejenigen die ihr Vinyl immer noch lieben wenn es Macken hat, weil die Scheibe dann noch mehr Charakter hat und einmalig klingt.
Somit kann ich hier gar nicht allein die Musik bewerten, sonder muss auch immer einen Blick auf das Gesamtkonzept werfen.
Den Kommentar zu den unterschiedlichen Sounds der A und B Seiten kann ich ebensowenig nachvollziehen wenn der Rezensent selbst erklärt, dass die B-Seite eine Demo ist. Da ja nun auch nirgendwo erwähnt wir, dass diese Aufnahmen in irgendeiner Form bearbeitet wurden dürfte wohl klar sein das A und B unterschiedlich klingen werden.
Gehe ich nun vom Gesamtkonzept der Vinylveröffentlichung aus und bedenke was die Band macht und wie sie es macht so komme ich für mich zu dem Schluß, das die Scheibe gewollt so klingt.
Ich persönlich finde die Scheibe so wie sie ist wirklich gut, denn sie tut exakt das was sie soll! Kompromisslos nach vorn gehen und alles niederwalzen ohne Schnörkel!
Wer glasklaren Sound sucht kann hier getrost einen großen Bogen um die Scheibe machen aber wer angeschwärzten Death der alten Machart geil findet sollt ein oder zwei Ohren riskieren!