Slasher Dave - Cannibal Death Gods

Review

Hauptberuflich bei der US-amerikanischen Sludge-Doom-Horror-Formation ACID WITCH im Einsatz, findet deren Frontmann SLASHER DAVE nebenbei ausreichend Zeit, sich mit seinem Solo-Projekt ausgiebig auszutoben. Mit diesem Projekt lebt Mr. Dave seine Liebe für die Horror-Soundtracks der 1970er und 1980er-Jahre aus – stilecht mit Vintage-Synthesizer-Sounds, vereinzelten Tribal-Klängen und Grusel-Samples kommt „Cannibal Death Gods“ um die Ecke.

SLASHER DAVE ist total Special-Interest

„Cannibal Death Gods“ ist heuer der physische Release der beiden bereits erschienen EPs „Cannibal Death Gods“ und „Cannibal Death Gods II“, formschön auf farbiges Vinyl gepresst. „Eingeweide-fressende und Gehirn-verschlingende“ Klanglandschaften verspricht dabei der Pressetext. Vornehmlich inspiriert von italienischen Komponisten wie Fabio Frizzi, Riz Ortolani und Nico Fidenco (Achtung, plakativ: bekannt durch zeitlose Klassiker wie „Emanuelle und die letzten Kannibalen“) treibt SLASHER DAVE rastlos durch einen imaginären Kannibalen-Slasher-Film. Songs im klassischen Sinne sind damit nicht zu erwarten, vielmehr wogen die 21 Titel dynamisch angelehnt an eine nicht-existierende Erzählung und teils unerwartet aufbrausend aus den Boxen – eine mitunter herausfordernde Angelegenheit, gibt es doch keine visuellen Eindrücke, um das Gehörte nachvollziehbarer zu machen. Als zeitgemäße Interpretation dieses Genres hat „Cannibal Death Gods“ mit kleineren Anleihen an Synthwave und Disco auch durchaus seinen Charme, ein bisschen DANCE WITH THE DEAD sind erkennbar, ebenso Anleihen bei neueren CARPENTER-Soundtracks. SLASHER DAVE ist eben, wenig verwunderlich, auch ein Fan der Halloween-Film-Reihe.

„Cannibal Death Gods“ macht sich ganz gut im Plattenregal

Also braucht man’s? Grundlegend sowieso nur dann, wenn dieses spezielle Horror-Film-Soundtrack-Genre das Blut in Wallung bringt. „Cannibal Death Gods“ ist dann aber allemal ein nettes Gimmick, das gut aussieht in der Soundtrack-Sammlung und für gelegentliches Auflegen bei eingefleischten Fans von Horror-Filmen, in den Zombies Roben tragen, taugt – aber auch wirklich nur bei dieser Kerngruppe. Daher bleibt eine Wertung letzlich aufgrund eines Höchstmaßes an Subjektivität zur Wertschätzung dieser Art von spezieller Unterhaltung aus.


Kein Metal und trotzdem für viele Metaller interessant: Synthwave. Die elektronische Spielart rund um apokalyptische Endzeit, Palmen in Miami und Neonreklame wird regelmäßig auf metal.de mit einem ausgewählten Release gewürdigt. Also: Synth Or Die!

14.02.2023

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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