Slash - Slash
Review
SLASH! Das sollte als Einleitung reichen. Eulen und Athen? Alles klar, oder? Sparen wir uns also den aufregenden und erfolgreichen Werdegang des Gitarristen und begutachten lieber sein aktuelles, allererstes tatsächliches Soloalbum. Vor allem die mehr als erstaunliche Liste der Gastsänger. Wäre dies die Gästeliste für eine Party, sie würde wohl als die Party des Jahrtausends in die Geschichtsbücher eingehen.
Der Meister hat wirklich die Creme de la Creme der Rock- und Pop-Szene um sich geschart und damit sicherlich nicht nur bei mir für einen offenen Mund gesorgt. Wobei man einem Album, auf dem es insgesamt 13 verschiedene Sänger unterschiedlichster Couleur gibt, auch skeptisch gegenüber treten kann. Denn natürlich besteht leicht die Gefahr, dass dieses Debüt eher eine Compilation denn ein in sich geschlossenes Gesamtkunstwerk wird. Diesen Zahn allerdings können wir gleich ziehen, denn SLASH zieht auf diesem selbstbetitelten Scheibchen wirklich alle Register. Dabei spielt es keine Rolle, ob man „Slash“ nun am Stück hört oder in einzelne Songs reinskippt, nach kurzem Einhören fühlt man sich zu jeder Sekunde wie daheim. Ozzy klingt in „Crucify the dead“ genau so, wie Ozzy eigentlich klingen sollte. Lemmy kriegt einen schönen Rüpel-Song direkt auf den Leib geschrieben, der zwischen der oft sehr entspannt-rockigen Atmosphäre des Albums dennoch nicht aus dem Rahmen fällt. Zwei Herren namens Grohl und McKagan liefern sich in „Watch this“ ganz dem Titel entsprechend eine fantastische Riff- und Soli-Schlacht. In „We’re all gonna die“ singt IGGY POP in einer solchen Unbeschwertheit von unser aller Ende…ach, ich könnte ewig so weiter machen.
Es mag sicherlich für recht wenige Menschen überraschend sein, aber SLASH ist hier wirklich ein Geniestreich gelungen. Die analoge Produktion ist authentisch und absolut passend, die Songs verfügen, natürlich auch wegen ihrer Sänger, über hohes Wiedererkennungspotenzial und können von Anfang bis Ende begeistern, ganz egal, ob von Fergie oder Chris Cornell gesungen. Und damit wären wir wieder bei den Eulen und der griechischen Hauptstadt angekommen. Daher belassen wir es doch einfach bei einem simplen Schlusswort: Kaufen!