Slaegt - Goddess

Review

Soundcheck März 2022# 4 Galerie mit 11 Bildern: Slaegt - Eindhoven Metal Meeting 2018

Die dänische Black Heavy Metal-Band SLAEGT (alias Slægt, was in dänischer Sprache „Lineage“ / „Erbe“ bedeutet und /slɛɡt/ ausgesprochen wird) veröffentlichen ihr viertes Studioalbum „Goddess“. Wie haben sich die Klangwelten wohl entwickelt?

Die Rahmenbedingungen von „Goddess“

Die ursprünglich 2011 als Ein-Mann-Projekt gestarteten SLAEGT haben sich im Laufe der Jahre zu einer vierköpfigen Band entwickelt. Aufgenommen und gemischt wurde „Goddess“ von Martin ‚Konie‘ Ehrencrona (REFUSED, IN SOLITUDE, VIAGRA BOYS, TRIBULATION) im Studio Cobra, gemastert von Magnus Lindberg (THE HELLACOPTERS, CULT OF LUNA, DOOL) in den Redmount Studios, beide in Schweden. Das Cover-Artwork stammt von Dávid Glomba (SVARTIDAUDIi, CULT OF FIRE, MALOKARPATAN).

Das Ergebnis

Es hatte sich ja bereits beim Vorgänger „The Wheel“ abgezeichnet, auf „Goddess“ treiben SLAEGT diese Entwicklung konsequent weiter. Innerhalb der Songs der Dänen passiert mehr, als auf manchen gesamten Alben. Weg von der Komfortzone, bieten SLAEGT eine hochexplosive Mischung an Blackened Heavy Metal mit rauem Gesang und abwechslungsreichem, ausgeprägt melodischem dabei pechschwarzem Metal. Mit düsteren Oldschool Riffs, virtuos verspielten Leads und Soli des klassischen Heavy Metals und der Leichtigkeit und Eingängigkeit des Seventies-Rock sowie düster staubiges Gothic-Flair. Dieser Ausrichtung bleiben SLAEGT treu und verfeinern weiter ihren Sound in den ausufernden Songstrukturen.

„Goddess“ spannt dabei einen stilistisch breiten Bogen. Vom mystisch wirkenden Beginn von „Deceived By An Amethyst“ mit anschließend schnellem Schlagzeugspiel, fuzzig angehauchten Gitarren, Saxophon (!), dunklem Keifgesang und melodischen Leads und gegenläufigen Harmonien, welche dem Song einen progressiven Charakter verleihen. Dazu eine starke Space Rock-Atmosphäre. Über das teils schon in harscher, schwarzmetallischer Raserei ausartende „Kiss From A Knife“, das die klassische Kälte des Neunziger Black Metals mit melodischen Einschüben krönt. Dem gegenüber ist das folgende, wuchtige „Hunt Again“ mit seinen teils schleppenden Teilen zwischen thrashigem Gehoppel, atmosphärischen Gitarren und Twin-Leads der totale Kontrast. SLAEGT machen mit (fast schon) Black’n’Roll weiter – „Fealty, Thunder Whip“, verzerrte Stimmen, flotte Rhythmen, auch mal proggig vertrackt, schräges Solo, und alles nachvollziehbar ineinanderfließend. Es folgen noch das atmosphärische Interlude „Stabat Bloody Stabat“ mit Orgel und Akustikgitarren, sowie der über 11minütige epische Titelsong, welcher in sich nochmals die verschiedenen Klangwelten von SLAEGT bündelt. Und ganz nebenbei neben folkloristischen Elementen auch einige Reminiszenzen der Heavy Metal-Geschichte bietet.

Alles in allem ist „Goddess“ noch etwas experimentierfreudiger und detaillierter ausgefallen als „The Wheel“. Damit einhergehend haben SLAEGT aber auch etwas an roher Wildheit verloren, etwas mehr Schroffheit würde dem Werk guttun. Dennoch ein dynamisches, atmosphärisch dichtes Album.

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11.03.2022

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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7 Kommentare zu Slaegt - Goddess

  1. ClutchNixon sagt:

    Derlei Sounds werde ich in diesem Leben wohl nicht mehr überdrüssig. Natürlich zwingen sich Tribulation nicht nur aufgrund des gewählten Tunings förmlich auf, aber Slægt sind auf eine sehr angenehme Art und Weise noch ein gutes Stück kauziger und verspielter. Freunde von Rotting Christ’s ‚a dead poem‘ Phase und Sentenced zu ‚Amok‘ Zeiten sollten ebenfalls ein Ohr riskieren, aber offen für eine gute Portion weirdness sein, oder aber beim Anhören werden.

  2. Lysolium 68 sagt:

    Tribulation war auch meine erste Assoziation als ich das Album das erste mal hörte. Das geht
    hier aber für mich völlig in Ordnung weil die insgesamt mit ihrer „leicht“ schrägen Mischung
    aus Grenzbanger und Darkmetal bei mir offene Türen einrennen. Läuft seit gestern neben der neuen
    „Hertzen“ im Dauermodus.

    8/10
  3. Lysolium 68 sagt:

    @ ClutchNixon
    Witzig! Die Amok kam mir auch ständig in den Sinn.😍

  4. ClutchNixon sagt:

    Weil Du Geschmack hast!!!

  5. Mafo77 sagt:

    Also die „amok“ hätte ich ohne eure Hinweise ehrlich gesagt nicht rausgehört….aber irgendwie habt ihr schon recht. Mir gefällt die Scheibe sogar besser als die Vorgänger, gerade weil sie breitgefächerter ist. Und mit einen kleinen Schuss 90er century media goth kriegt man mich ja auch meist. Tolle, noch immer relativ junge Band, die zeigt, dass Talent im Metal kein Fremdwort ist…

  6. blackthrash sagt:

    von VAN zu CM? 0_o also lass ich lieber die Finger von Vinyl.

  7. royale sagt:

    @blackthrash, so schaut’s aus. Dachte ich mir auch schon. Bei CM sind Scheibe ist dann wieder so beschissen eingeschweisst……
    Die letzte Napalm Death und Voivod konnte ich auch gleich wieder zurückschicken, da überall Knicke.