SKYLINE haben Musikgeschichte geschrieben. Sie waren der allererste Wacken-Headliner überhaupt, und eröffnen seit 2009 jedes Jahr die Hauptbühnen auf dem Wacken Open Air. Für alle, die SKYLINE bisher noch nicht kannten, stellt sich die einstige Coverband jetzt mit ihrem zweiten Studioalbum und einem Schwung aktueller, eigener Songs neu vor.
Schönes Panorama oder hässlicher Plattenbau?
Bereits bei der ersten Umdrehung präsentiert sich “Human Monster“ anders, als zunächst vermutet. Erster Headliner in Wacken, ehemalige Coverband, Stammgäste zur Eröffnung des W:O:A… wer SKYLINE noch nicht vom Wacken Open Air kennt, könnte da erst einmal klassischen Heavy Metal der alten Schule á la MANOWAR erwarten. Doch weit gefehlt. Das, was aus den Boxen tönt, ist eher ziemlich modern angehauchter Heavy Metal und Hard Rock. Der Sound hat sich nach dem ersten Album “Uncovered“ deutlich weiterentwickelt. Das könnte auch an ein paar Ab- und Neuzugängen in der Band liegen. So ist von der ehemaligen Doppelspitze am Mikro nur noch Dan Hougesen übrig. Die zweite Gitarre neben Lars Jacobsen übernimmt Joey Castellini, wie auch die zweite Stimme beim Gesang. Sonst ist das Line-up im Vergleich zum Vorgängeralbum aber gleich geblieben mit Andreas Laude-Schwedewsky am Bass, Dietmar Wulfgramm an den Keys und Gründungsmitglied Andreas “Gösy“ Schlüter an den Drums.
“Human Monster“ geht direkt zur Sache mit dem Ohrwurm “Fireball“, in dem thematisch eine Dame beim lyrischen Ich einschlägt wie ein Feuerball. Das trifft auch auf den Song selbst zu, der feurig aus den Boxen ballert und mit sparsamen knappen drei Minuten keine unnötigen Schleifen dreht. Das gilt für das gesamte Album. Es gibt mit “A Whisper And A Scream“ nur einen Song über vier Minuten, der zugleich gefühlt auch der härteste des Albums ist. Der Rest liegt, bis auf zwei Titel, deutlich unter dreieinhalb Minuten. Entsprechend kompakt sind die Songs gehalten, was keine Langeweile entstehen lässt. Überhaupt gelingt es SKYLINE, angenehm abwechslungsreich und doch authentisch zu klingen.“Under The Radar“ erzählt vom Bedürfnis, sich manchmal unter dem Radar zu bewegen und unerreichbar zu sein. Mit “Dream Engine“ ist eine starke Ballade vertreten, und das zackige “Bringing Me Down“ thematisiert die Loslösung aus einer toxischen Beziehung.
SKYLINE entwachsen der Wacken-Bühne
“Human Monster“ ist wunderbar vielseitig und geht sofort ins Ohr und in die Beine. SKYLINE haben sich deutlich vom Coverband-Niveau weg entwickelt, das eigene Material kann sich wirklich hören lassen. Gerne mehr davon!
Ich muß gestehen, ich hab das erste Mal dieses Jahr von denen gehört, als ich Wacken auf Magenta schaute – und fand ich richtig gut. Nun ist auch eine Scheibe mit eigenen Songs raus – gefällt mir richtig gut. Eigentlich für mich ne 8,5 – die kann man hier aber nicht vergeben:)