Skyharbor - Sunshine Dust

Review

Soundcheck September 2018# 16 Galerie mit 5 Bildern: Skyharbor - Euroblast Festival - The Ninth Coming

Für das dritte Album „Sunshine Dust“ haben sich die internationalen Progressive Metaller SKYHARBOR ganz schön Zeit gelassen. Seit dem Vorgänger „Guiding Lights“ sind immerhin auch schon an die vier Jahre ins Land gezogen, welche die Band um den indischen Gitarristen Keshav Dhar natürlich nicht auf der faulen Haut liegend verstreichen lassen haben. Natürlich hat es in der Zwischenzeit auch etwas Tumult innerhalb des Bandgefüges gegeben, der damit endete, dass Eric Emery für Daniel Tompkins am Mikrofon und Aditya Ashok für Anup Sastry hinterm Schlagzeug Platz genommen haben.

SKYHARBOR kehren zurück

Der Prozess sei laut der Aussage vom Bandchef natürlich ein Produkt der Hingabe gewesen und nun habe man den SKYHARBOR-Sound deutlich mehr dorthin getrieben, wo man ihn haben möchte. Das zumindest verrät der Promozettel über die Sicht der Dinge seitens der Band. Was steckt aber dahinter? Nun, vom Debüt der Band ausgehend betrachtet ist der Sound deutlich entrümpelt worden.

Die heftigeren, vom Djent durchtränkten Riffs sind weitestgehend verschwunden und luftigeren, gar jubilierenden Gitarrenläufen gewichen. Die Progressivität hat einem mehr auf den Song fokussiertem Schreibprozess Platz gemacht. Und nicht zuletzt ist dadurch auch die Heaviness im Laufe der Zeit mächtig eingedampft worden hin zum Punkt, dass „Sunshine Dust“ schon eher rockig, gar sommerlich herüber kommt. Die tiefen, drückenden Riffwalzen sucht man hier vergebens, wenn die Gitarre mal durchbrettert, dann bleibt es stets dem Sound getreu elegant und leichtfüßig.

Das zeigt sich zum Beispiel bei „Ethos“ recht eindrucksvoll: Obwohl die Gitarren mitunter richtig Stoff geben, begraben sie den Song zu keinem Zeitpunkt unter sich. Deutlich repräsentativer ist da „Dim“, das die Eleganz des Sounds schon eher auf den Punkt bringt und obendrauf einen massiven Refrain zu bieten hat. Etwas Aggressivität bringen SKYHARBOR zumindest teilweise bei „Synthetic Hands“ zurück, vor allem was das mal straffe, mal nervöse Riffing angeht.

„Sunshine Dust“ macht seinem Namen Ehre

Diese Leichtigkeit zieht sich in unterschiedlichen Intensitäten durch das gesamte Werk und macht dieses enorm zugänglich. Die Melodien versprühen allesamt die Samtigkeit eines sommerlichen Regens, können den Kitschfaktor dabei konstant niedrig halten. Auch der Gesang von Eric Emery trägt seinen Teil zur insgesamt hervorragenden Hörbarkeit des Albums bei. Sowohl in den ruhigeren wie auch heftigeren Passagen macht er eine souveräne Figur und dank der ausgeglichenen Produktion sitzt auch hier jeder einzelne Ton an der richtigen Stelle.

Die Progressivität und der Metal per se bleiben da natürlich etwas auf der Strecke und mit der Fülle an Material haben sich auch ein paar unspektakuläre Songs auf das Album geschlichen. Grobe Schnitzer lassen sich SKYHARBOR aber nicht zu Schulden kommen. Insofern kann man „Sunshine Dust“, das passend zum Namen eigentlich ein hervorragendes Sommeralbum ist, ruhig mal eine Chance geben.

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22.09.2018

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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