Unglaublich, aber das Release des letzten Metal-Albums von SKYFORGER “Thunderforge” liegt mittlerweile sieben Jahre zurück, die Compilation “Semigalls‘ Warchant” mal ausgenommen. Nun haben die Letten aber endlich eine neue Scheibe in den Startlöchern: “Kurbads”, ein Konzeptalbum über einen gleichnamigen Helden der lettischen Märchenhistorie. Details zu diesem Konzept und warum die Fans von SKYFORGER so lange auf ein neues Werk warten mussten, erfahrt ihr demnächst im Interview.
Grundsätzlich hat sich im Hause SKYFORGER gar nicht so viel getan. Wie schon bei “Thunderforge” präsentieren die Letten einen geschickten Querschnitt durch diverse Metal Genres und runden diesen mit lettischer Folklore ab. Dennoch sind die sieben Jahre nicht spurlos an SKYFORGER vorbei gegangen, denn durch die Songs weht ein deutlich frischerer Wind, der den traditionellen Sound der Letten mit einer modernen Note versieht.
Der Opener “Curse Of The Witch” macht dies sofort deutlich: Angekündigt durch Wolfsgeheul und leise beginnenden Drums, reißt der Song mit thrashigem, druckvollen Riffing, dominanter Leadgitarre und aggressiven Screams sofort mit und geht ins Ohr – schon ist das erste Highlight des Albums geboren. Persönlich hätte ich die Letten aber erst beim zweiten Song “Son Of The Mare” erkannt, der zwar mit ähnlich eingängigem Riffing punktet, aber diesem durch diverse Folk-Instrumente erst den altbekannten SKYFORGER-Stempel aufdrückt. Auch bei den folgenden Tracks zeigen die Fünf keinen Moment Schwäche, blasen den Hörer mit fetten Gitarrenwänden geradezu weg und umwerben ihn im nächsten Moment mit träumerischen Melodien und Akustik-Parts, besonders bei “Bewitched Forest”. Nach einer kurzen a cappella-Einlage “In The Yard Of The Father’s Son” wartet mit “The Devilslayer” ein weiterer starker Song, der sich besonders durch den mehrstimmigen Gesang hervorhebt.
Bisher klingt das ja alles ganz gut, doch ein großes ABER folgt auf dem Fuße, denn im letzten Drittel hängt das Album überraschenderweise ziemlich. Vermehrt schleicht sich Füllmaterial ein, als sei den Letten zum Ende die Lust vergangen. Ein versuchtes Aufbäumen bei “Black Rider” und eine nette Melodie bei “The Last Battle” können da auch nicht mehr allzu viel retten. Einzig der Titeltrack punktet noch einmal mit eingängigem Refrain, erreicht aber dennoch nicht das Niveau der ersten Songs.
Dennoch kann ich das Album problemlos empfehlen. SKYFORGER-Fans werden von dem neuen Sound der Letten begeistert sein. Dieser ermöglicht zugleich einfacheren Zugang für neues Publikum, weshalb ich allen, die sich für eine ordentliche Black Death Metal-Keule mit Folk-Einflüssen erwärmen können, das Reinhören unbedingt nahelegen kann.
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