Skyfire - Spectral

Review

SKYFIRE aus Schweden haben es wirklich schwer. Da machen sie seit Jahren guten Melodic-Death mit Versatzstücken aus der „Hatebreeder“-Ära der CHILDREN OF BODOM und stehen seit längerem ohne Plattenvertrag da, misslicherweise. Dabei ist ein neues Werk längst eingespielt. Das ist sehr schade; warum Spinefarm da nicht anbeißt, will nicht recht einleuchten, zumal SKYFIRE dort gut ins Programm passen würden. Nehmen die nur Finnen oder wie? Wie dem auch sei, bis das neue Werk (hoffentlich) erscheint, gibt es noch eine Besprechung des Drittwerks von SKYFIRE; dieses hatte seinerzeit an dieser Stelle keine Beachtung gefunden, warum auch immer.

CHILDREN OF BODOM eröffneten einst ihr legendäres „Hatebreeder“-Album mit der bedrohlich geflüsterten Zeile „From Now On We Are Enemies, You And I“. Bei SKYFIRE nun heißt es gewispert „This Is Not A Dream“, dann eröffnet die Band ein Feuerwerk von Melodien, gekeiften Vocals und drückender Rhythmusabteilung. „Conjuring The Thoughts“ ist weniger ein Rauf-Und-Runter der Tonleitern als es die Kinder vom Bodensee mit „Hatebreeder“ in Szene setzten. Denn die Keys sind fließender eingesetzt als die von Warmen; er zelebrierte ja damals burleske Hektik. SKYFIRE bauen Thrash-Elemente in ihre Songs ein und glänzen im Opener mit einem Break, dass den zweiten Teil des Tracks ausmacht. Fast erinnern sie hier an DIMMU BORGIR in deren „Mourning Palace“-Zeit. „Effusion Of Strength“ beginnt barock, bis Henrik faucht, was das Zeug hält, ein guter Kontrapunkt zur virtuos vorgetragenen Musik. Überhaupt, die Gitarrenabteilung soliert eigentlich immer. Dennoch ergeben sich stimmige Songs. „Shivering Shade“ beginnt mit Solo, die einprägsamen Chorus-Zeilen „Weak And Sad / All That Occurs Will Blind You / Like A Lightning From The Sky…“ (musikalisch astrein untermalt) brennen sich für immer im Gedächtnis fest, trotz so viel anderer Musik, die gehört wird.

„Cursed By Belief“ (wieder ein Klasserefrain) und „Awake“ (mehr Midtempo-lastig) machen Druck, Aggression, Speed, (kurze) ruhige Passagen wechseln einander ab. Ähnlich ihren finnischen Brüdern von NORTHER, KALMAH, WINTERSUN, ENSIFERUM, CHILDREN OF BODOM oder den frühen THRONE OF CHAOS sind sie versierte, gute Musiker mit einem geschickten Händchen für variables Songwriting und interessante, verschnörkelte Dramaturgie. „Void Of Hope“ ist ein komplex arrangierter längerer Track mit Härte, Melodie und Atmosphäre. Alexi würde sie nicht übel finden. „A Dead Mans Race“ macht zügig Tempo, das Drama wartet im Chorus, dann ein Bridge. Zu einem fetten Riff faucht Henrik, klassische Gitarren verführen. Das Wort „Trinity“ im Refrain bleibt haften. Das folgende „Shadow Creator“ erinnert zunächst sehr an Alexi und Co., wo hatten sie diese Melodie nur untergebracht? Also mangelnde Verspieltheit kann man SKYFIRE nicht vorwerfen, hier huldigen sie Lake Bodom unverblümt. Und Speed können sie, und wie. Das zeigen sie auch im Finale „Tranquillitys Maze“, das erst atmosphärisch einlullt, doch dann gibts orchestrale Power. Die Zeilen: „Slow Down Analyse Your Thoughts / Act Now Before You Get Caught“ wollen auch nicht mehr aus dem Gedächtnis weichen, hat man sie einmal gehört. Kurz: diese CD ist ein unbedingtes Muss für Anhänger aller obengenannter Bands. Hoffentlich gibts bald was neues von dieser Band. Es wäre ihnen und uns zu gönnen.

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01.07.2007

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1 Kommentar zu Skyfire - Spectral

  1. sodomatic616 sagt:

    hehe leute! hört mal rein in diese hammergeile scheibe! die jungs habens echt verdient!

    10/10