SkyEye - New Horizons

Review

Seit zehn Jahren zelebrieren die Slowenen SKYEYE nun schon einen traditionellen Metalsound, der locker noch drei Dekaden mehr auf dem Buckel haben könnte. Wer also auf der Suche nach innovativen, neuen Klängen ist, kann „New Horizons“ getrost überspringen. Die mit dem Albumtitel transportierte Aufbruchsstimmung hat nicht zuletzt mit dem Weggang des ursprünglichen Hauptkomponisten Grega Stalowsky zu tun, der seinen ehemaligen Bandkollegen immerhin noch drei Stücke aus seiner Feder hinterlassen hat. Musikalisch scheint der Horizont des Quintetts hingegen eher eng gesteckt zu sein.

SKYEYE eifern einem klaren Vorbild nach

Traditioneller als auf „New Horizons“ kann man Metal im Jahr 2024 wohl nicht zelebrieren, ohne zur reinen Parodie zu verkommen. Dabei haben SKYEYE ein klares Vorbild, dem sie überdeutlich nacheifern und dem sie mit „The Voice From The Silver Mountain“ einen klassischen Tribute-Song gewidmet haben. Natürlich ist hier von Ronnie James Dio die Rede, dem kleinen Mann mit der überlebensgroßen Stimme. Frontmann Jan Lescanec gibt sich redlich Mühe und schafft es auch nahezu perfekt, DIO zu imitieren, ohne dabei aber von dessen überwältigender Ausstrahlung profitieren zu können.

So kommen SKYEYE bei aller Abgeklärtheit nicht über den Status gutklassiger Nachahmer hinaus und lassen das nötige Quäntchen Eigenständigkeit und Innovationskraft vermissen, um im Jahr 2024 noch für Begeisterung zu sorgen. Hier werden ein ums andere Mal auf technisch hohem Niveau Genrestandards repliziert, die allesamt so vertraut und altbewährt wirken, als habe man sie seit den Achtzigern schon mindestens dutzendfach in ein jeweils nur vermeintlich neues Songgewand gehüllt gesehen.

Die Slowenen wandeln auf ausgetretenen Pfaden

Wer auf Innovation und Originalität pfeift, kann mit „New Horizons“ dennoch seinen Spaß haben. SKYEYE verstehen ihr Handwerk und haben den Songs ein druckvolles, erdiges Klangbild verpasst, das auch mehreren Hördurchgängen standhält. So wandelt die Band äußerst trittsicher auf ausgetretenen Pfaden und kommt dabei nicht ein einziges Mal ins Straucheln – um jedoch dauerhaft eigene Fußstapfen in der internationalen Metalszene zu hinterlassen, reicht das alles freilich nicht.

20.07.2024
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