Sky Empire - The Shifting Tectonic Plates Of Power: Part I

Review

Soundcheck November 2023# 22

Nachdem Sänger Yordan Ivanov kurz nach der Veröffentlichung des Debüts “The Dark Tower” (2018) bei einem Feuer auf seinem Arbeitsplatz im Jahre 2019 tragisch verstarb, ist es kein Wunder, dass es fünf Jahre dauerte, bis nun endlich der Nachfolger in den Läden stehen kann. Um den vakanten Posten am Gesang in Würde zu besetzen, haben sich die Briten SKY EMPIRE etwas Besonderes ausgedacht und Kultröhre Jeff Scott Soto (ehemals u. a. YNGWIE MALMSTEEN, aktuell u. a. SONS OF APOLLO) als Gast verpflichtet.

SKY EMPIRE oder DREAM THEATER?

Man muss sich dennoch fragen, ob man da gerade das richtige Album in den Player geschoben hat, bzw. ob die Promo-Agentur die Dateien richtig beschriftet hat. Bei der 14-minütigen, instrumentalen Ouvertüre (!) “Prolegomenon: The Encomium Of Creation” kann man sich schon mal fragen, ob es nicht doch versehentlich ein DREAM-THEATER-Album aus der Zeit der Jahrtausendwende war. Sogar der gesamte Sound, aber auch bestimmte Licks, die sich Gitarren, Keys und Drums um die Ohren werfen, erinnern überdeutlich an “Scenes From A Memory” oder “Six Degrees Of Inner Turbulence”. Allerdings mit einer ungleich schmalzigeren Note als bei den großen Vorbildern.

Dazu muss man sagen, Jeff Scott Soto ist schon immer ein guter, aber nie ein überragender Sänger gewesen. Für das hier vorliegende Hyper-Prog-Gefrickel von SKY EMPIRE hat seine Stimme einfach nicht genug Umfang und klingt oft zu weich, was den eben genannten Schmalz-Faktor leider noch verstärkt. Mehrmals denkt man sich, dass das Album mit einem James LaBrie am Gesang vielleicht einen Punkt mehr abgesahnt hätte.

Genre-Fans sollten dennoch reinhören

Abschließend wollen wir gar nicht lange um den heißen Brei reden: Die Tatsache, dass man SKY EMPIRE problemlos für DREAM THEATER halten könnte, spricht für ihre instrumentalen Fähigkeiten. Das wäre auch weniger problematisch, wenn SKY EMPIRE ähnlich gute Songs mit vergleichbar großen Spannungskurven schreiben können. Doch leider bleibt bis auf einzelne Passagen in “The Emissary” oder “Wayfarer” ziemlich wenig hängen. So bleibt ein technisch einwandfreies, gut produziertes Album, das allerdings nur etwas für Hardcore-Prog-Fans sein dürfte, da sich in der umfangreichen Diskografie von New York’s Finest bereits genügend Highlights befinden, die “The Shifting Tectonic Plates Of Power: Part One” leider etwas obsolet machen. Aber hey, das Potential für Teil zwei ist eindeutig vorhanden.

22.10.2023

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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