Skull Collector - Home Of The Grave

Review

Man nehme einen belgischen Death Metal Vierer, zwei Gitarren, einen Bass und ein Schlagzeug, trage im Anschluss jedem der Musiker auf, zu spielen, was demjenigen in den Sinn kommt und mixe dies zu guter Letzt ohne Rücksicht auf Verluste zusammen. Resultat dessen ist ungefähr genauso beknackt und undefinierbar wie das optisch äußerst bescheiden daherkommende Cover der Platte. Bereits nach dem ersten Durchlauf, sofern man rechtzeitig aus dem Kopfschütteln (vor Verständnislosigkeit wohlgemerkt) herauskommt, fragt man sich wirklich, wie ein Label zu diesem Unrat gute Miene zum bösen Spiel machen kann.

Interessant ist zu Beginn schon mal der Klang der Double Bass, mir war dahingehend gar nicht bewusst, dass mein Subwoofer derart strukturlose Dumpftöne hervorzubringen fähig ist, ihm schien es jedenfalls auch unangenehm gewesen zu sein. Strukturlosigkeit ist generell offensichtlich eine Stärke von SKULL COLLECTOR, weit über die Hälfte der Spielzeit beläuft sich auf völlig undurchdringliches Geballer, das kaum antimusikalischer wirken könnte. Sofern die Riffs überhaupt als solche erkennbar sind, so bleiben sie dennoch primitiv, langweilig und dazu noch schief gespielt und ebenso ungerade ins Gesamtgeschehen eingefügt.

Würde mir also jemand ernsthaft erzählen wollen, SKULL COLLECTOR spielten komplett kompositionsfrei und die beiden Alben seien lediglich aus wildem Rumgedresche mit drei Promille Belastungswert entstanden, so würde ich das auf der Stelle glauben. Das so bezeichnete Sahnehäubchen der Negativität gehört allerdings in diesem Zusammenhang dem Sänger Kurt Straetemans, dessen vollkommen identitätsfreies Gebell kaum besser auf das Verbrechen der Instrumentalfraktion zugeschnitten sein könnte. Ich denke, viel mehr Worte braucht man zu “Home Of The Grave“ nicht mehr verlieren, ich empfehle jedem, anstatt sich dieses Teil zu kaufen, im eigenen Keller lieber selber was Pseudo-Musikalisches zusammen zu schneidern – Vorkenntnisse nicht erforderlich!