Den ziemlich spärlichen Informationen auf der (großteils russischen) Website der Produktionsfirma bzw. der noch ärmlicheren Band-Homepage entnehme ich, dass SKOGYR ein One-Man-Projekt des Musikers Farakh ist. Wenn ich es auch nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen kann, scheint auch Farakh, der für sämtliche Instrumente verantwortlich zeichnet, russischer Herkunft zu sein. Das Album „Rainchants“ ist sein Debut-Longplayer.
Die erste Schwierigkeit, die ich bei dieser Produktion sehe, ist die Einordnung in eine Sparte. Atmospheric Pagan Metal, wie in unserem Promo-Verteiler angegeben, ist sicherlich eine Möglichkeit. Aber gerade durch diese Atmosphärik und die rein instrumental erzeugten Stimmungen, scheint mir Ambient eine passendere Genre-Bezeichnung zu sein. Den von Farakh selbst titulierten Stil Melancholic Heathen Black Metal, würde ich jedenfalls nicht so stehen lassen. Von BM hat das so gar nichts.
Doch weitaus entscheidender ist Problem Nummero zwei, die Abwechslung. Die einfachen Riffs und atmosphärischen Melodien, die sich anfangs noch recht interessant anhören, wiederholen sich immer wieder. Und damit meine ich nicht, dass sie sich innerhalb eines Songs wiederholen. Sie kehren stücke-übergreifend immer wieder. Praktisch gesehen sind die Tracks „Chant I“ bis „Chant IV“ ein einziges ultralanges Stück, dass immer wieder mit denselben Akzenten aufwartet. Gut, manchmal ist die Gitarre höher gestimmt, mal tiefer. Manchmal kommt die Stimmung düsterer, mal harmonischer. Trotzdem stelle ich mir unter Abwechslung etwas anderes vor, als ständig dieselben Riffs und Keyboardtöne zu hören.
Um das Ambiente zu unterstreichen, werden die Songs mit Geräuschkulissen des Waldes wie Vogelgezwitscher und Regenplätschern angereichert.
Außer den vier fast identischen Tracks, findet sich auf „Rainchants“ noch Farakhs Umsetzung des Silent-Hill-Spiele-Themas von Akira Yamaoka als Bonus, sowie ein Videotrack von „Chant I“, der aber lediglich verschiedene Eindrücke des Waldes aus der äußerst hektischen Perspektive eines Vogels widerspiegelt.
Man kann diese Scheibe zwar durchaus als Hintergrundbeschallung durchlaufen lassen, wenn man einer Tätigkeit nachgeht, bei der man sich nicht allzu sehr auf die Musik konzentrieren kann/muss. Aber ansonsten werden wohl höchstens Ambient-Fanatiker „Rainchants“ etwas abgewinnen können.
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