Skogen - Vittra (Re-Release)

Review

Letztes Jahr haben mich die schwedischen Old School/Melodic Black Metaller SKOGEN rund um ENTRAILS-Sänger/-Bassist Joakim Svensson ganz ordentlich vom Hocker gehauen. Dabei ist das 2014er-Album „I Döden“ nicht das erste Werk des Trios aus Växjö gewesen – sondern lediglich das erste, das seinen Weg in meine heimische Anlage gefunden hat. Vorher haben SKOGEN bereits drei weitere Full-Length-Alben unters Volk gebracht, die mir nur nicht bekannt gewesen sind. Das Debüt „Vittra“ bekommt von Nordvis Produktion nun ein äußerlich mit „I Döden“ abgestimmtes Re-Release spendiert – und das sieht nicht nur im Regal schön nebeneinander aus, sondern ergänzt sich auch musikalisch.

Denn das SKOGEN-Debüt klingt zwar stilistisch grob wie auch „I Döden“ klingt … aber andererseits wieder nicht. Während die Schweden auf ihrem Viertwerk letztes Jahr stark in die klassisch-norwegische Richtung tendierten, ist das Debüt noch stärker von dem beeinflusst, was man seit ein paar Jahren unter dem Begriff „Atmospheric Black Metal“ zusammenfasst. Es gibt mehr reine kustikpassagen sowie viele Spielereien mit Ambient, Stimmung und Atmosphäre. Sicherlich ist keines dieser Elemente auf „I Döden“ fünf Jahre später komplett verschwunden, aber während SKOGEN auf ihrem Debüt geradezu verspielt wirken, ist ihr aktuelles Werk doch eine ganze Ecke geradliniger angelegt.

Aber genug der Vergleiche: Keines der beiden Alben hat es verdient, im Schatten des jeweils anderen zu stehen. „Vittra“ bietet über seine volle Spielzeit einen exzellenten Song nach dem anderen, angefangen beim midtempolastigen Opener „Dimfärd“ hin zum teils akustischen und sehr emotionalen Abschluss in Form von „I Skogen Djup“. Klarer Anspieltipp für jeden Fan von melodisch-atmosphärischem, aber nichtsdestotrotz der klassischen Ausrichtung treuem Black Metal.

„Vittra“ wurde ursprünglich 2009 von Frostscald Records veröffentlicht und war zuletzt nicht mehr auf CD erhältlich. Das Re-Release von Nordvis kommt mit neuem Artwork im Stil des Artworks von „I Döden“, für die beide Folkingrimm Art verantwortlich zeichnet.

16.02.2015
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