Skogen - I Döden

Review

Mit „I Döden“ bringen uns die schwedischen Black Metaller SKOGEN bereits ihr viertes Album in fünf Jahren Bandbestehen – und das tolle daran ist, dass sie trotz der relativ hohen Veröffentlichungsfrequenz keinerlei Ermüdungserscheinungen zeigen. Auch „I Döden“ vereint die Trademarks der Band gekonnt zu einem schicken Klumpen Black Metal der tendenziell älteren Schule, vieles auf dem Album geschieht im Midtempo und mit viel Gefühl für eingängige, aber nicht zu aufdringliche Melodien und die Naturverbundenheit der Band wird nicht nur in den Lyrics verarbeitet, sondern auch atmosphärisch in die Musik eingebaut.

So ist es nur logisch, dass das schwedische Label Nordvis Produktion auf SKOGEN aufmerksam wurde, passt die Musik der Band, die sich irgendwo zwischen „Hvis Lyset Tar Oss“ und „Filosofem“ von BURZUM, EMPERORs „In The Nightside Eclipse“ (was die Darbietung des Keyboardspiels angeht) sowie jüngeren Bands der Marke WODENSTHRONE oder WINTERFYLLETH einordnen lässt, doch zum Nordvis-Roster wie angegossen. Und wie es Nordvis-Bands im Normalfall so an sich haben, hält sich der Black Metal auf „I Döden“ weder an bösartige Aussagen noch an möglichst chaotische Strukturen und Riffs, um die Musik voranzutreiben, sondern in erster Linie an Melodie, Melancholie und Atmosphäre.

Damit können die drei Schweden ein Album voller großartiger Gänsehautmomente bieten: die Keyboardmelodie in „När Himlen Svartnar“, der Klargesang und die wunderbar melancholischen Arrangements in „Solarvore“, der vergleichsweise schnelle, an frühe TROLL erinnernde Einstieg in „Griftenatt“ und der anschließende Downtempo-Part oder der von Anfang bis Ende packende, 13-minütige Abschluss „Sleep“ – all das sind Momente zum Niederknien. Ansprechend sind dabei aber nicht nur die Einzelkompositionen, sondern auch die Tatsache, dass jeder Song zwar alleine für sich stehen kann, sich aber auch in die Dynamik des Gesamtkunstwerks einfügt, das „I Döden“ ist.

Was jetzt noch fehlt, ist ein bisschen mehr Wille zur Eigenständigkeit. Das soll keineswegs heißen, dass SKOGEN bloß die Vorbilder abkupfern – das tun sie auf keinen Fall. Aber es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass jene Vorbilder eben teilweise überdeutlich herauszuhören sind, den Mut oder den Willen, ihre Einflüsse einzusammeln und zu etwas wirklich eigenständigem zu verarbeiten, haben SKOGEN noch nicht gehabt. Trotzdem ist dem Trio aus Vaxjö mit „I Döden“ ein großartiges Album gelungen, das mit seiner dichten Atmosphäre, seinen packenden Kompositionen und seiner unglaublichen Intensität überzeugen kann. Bleibt nur zu hoffen, dass SKOGEN mit dem Nordvis-Deal nun auch endlich die internationale Aufmerksamkeit bekommen, die ihnen zusteht.

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04.04.2014

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7 Kommentare zu Skogen - I Döden

  1. The Bleak sagt:

    Emperor und Burzum also. Haha, der war gut. Genauso wie die Vergleiche zu Winterfylleth und Wodensthrone. Skogen sind eigenständiger, als du hier vermitteln willst.

  2. So sieht es aus sagt:

    So sieht es aus.

    Die Band ist besser als beschrieben. Das Album bekommt also 9/10 Punkten

    So einfach ist das.

  3. S.G. sagt:

    Das Cover ist schon großartig. Jetzt hab ich das Album mehrere male gehört. Beim ersten Durchlauf, nebenher gehört, schien das gebotene durchaus stimmungsvoll. Doch mit jedem weiteren aufmerksam aktiven Zuhörens, verliert I döden. Ich vermisse an neuen Bands oft den Tiefgang, die wahre Hingabe. So auch bei Skogen. So ist das Material auf I döden, für meinen persönlichen Geschmack, weder fich noch fleich.
    Etwas blutleer und vor sich hin plätschernd, da können auch die kraftvollen mannensänge nix mehr rausholen.
    I döden gähnt etwas und lässt mich ein bisschen emotionslos zurück. Ganz nach dem motto, ganz nett, nächste band bitte.
    8 ungerechtfertigte Punkte.
    Vermutlich stehe ich damit alleine da, was solls, nicht jeder steht auf Einheitsbrei.

    5/10
    1. pietro sagt:

      sehe das genauso. nach einem guten ersten eindruck wirkt das album nach einiger zeit wie ein standardwerk. zwar ohne tiefen aber auch ohne höhen. absolut mittelmäßig

      5/10
      1. S.G. sagt:

        Ich glaube ich werde in diesem leben mit herr Möller nicht mehr einig. Fasst alles was er über den grünen Klee lobt ist für mich unterster durchschnitt der mich teils nichtmal zum gähnen bringt

    2. antiWelt sagt:

      Nichts für ungut, aber nur weil es dir nicht gefällt, ist das noch lange kein Indiz dafür, dass alle Anderen auf Einheitsbrei stehen.

      1. S.G. sagt:

        das hat nichts damit zu tun, ob mir das gefällt. Es ist einheitsbrei. Ob mir das gefällt oder nicht, tut nichts zur sache.