SKINDRED reißen live die Hütte ab, überzeugen viele Festivalbesucher schon beim Erstkontakt und stehen nun mit „Kill The Power“ in den Startlöchern! Schon nach einem Durchlauf wird klar, dass SKINDRED damit den entscheidenden Schritt tun werden und die Zeit reif ist, für mehr Aufmerksamkeit. Verdient haben Sie die Waliser schon länger, bewaffnet mit einem interessanten Mix aus Dancehall, Punk, Rock, Metal, Ragga und Reggae kann das Quartett eine breite Hörerschaft abdecken und begeistern.
„Kill The Power“ macht zwar einige Zugeständnisse und ist zugänglicher, aber trotzdem (noch) nicht anbiedernd. Klar, es wird auch in den Reggae-Parts mehr oder weniger klares Englisch gesprochen, statt mit reinem Patois zu irritieren. Die Refrains sind neben dem ganzen wilden Brimborium doch immer leicht einprägsam, sogar radiotauglich und textlich schon sehr auf Fun-Bingo basierend. Die Tatsache, dass die Band alles verspielt und mit viel Liebe arrangiert und immer wieder neckische kleine Spielereien aus dem Hut zaubert, macht „Kill The Power“ zu einem guten Werk und SKINDRED zu einer bemerkenswerten Band. Die Produktion ist wundervoll, bei der Zusammenstellung sicherlich nicht einfach. Die harten Gitarrenriffs wirken nicht konstruiert und fügen sich wunderbar ein, der Schwerpunkt liegt aber deutlich auf Partytauglichkeit und weniger auf Haare schütteln.
„Ninja“ knallt amtlich aus den Boxen und überzeugt schon alleine mit dem spaßigen Intro (Fist of Zen, läuft das eigentlich noch?), welches von einem Nu-Metal Riff der Extraklasse flankiert wird, definitiv ein Highlight und die Balance zwischen Blödelei (geniale Fratzenhammer-Sounds!) und echtem Können wird grandios gehalten. Elektronische Einflüsse sind bei „Ruling Force“ wieder deutlich zu hören und werten SKINDRED generell massiv auf, ich hätte gerne mehr davon gehabt. Noch dazu ist der Song clever aufgebaut und explodiert förmlich im Refrain, besser kann man es eigentlich nicht machen. „Playing With The Devil“ zeigt sich nicht weniger stark, startete mit einem entspannten Teil und knallt kurz mit Dubstep und überrascht mit einem richtig guten Refrain. Hier wird dem Hörer bewusst, dass Benji Webbe ein hervorragender Sänger ist, der eine sehr breite Range abdeckt und mehrere Stimmungen mühelos tragen kann. „Worlds On Fire“ zeigt dann, dass SKINDRED eben nicht auf Biegen und Brechen Mainstream werden möchten, denn der Song hat zum Ende hin mächtig Kante und wird so ganz sicher nicht im Radio gespielt werden. „The Kids Are Right Now“ schreit wiederum förmlich danach, ein massentauglicher gute-Laune-Song mit gutem Drive und Ohrwurm-Potenzial.
Allerdings haben sich auch einige Nieten eingeschlichen. Das lahme „We Live“ sei hier genannt, weichgespült plätschert es vor sich hin und setzt Pathos an, wo ihn keiner braucht. „Saturday“ überspannt den Bogen und nervt einfach nur mit schwachem Text, klingt eher nach Soap-Theme statt nach einem anständigen Crossover-Track. Man muss entweder unter 18 sein oder schon 18 Bier getrunken haben, um diesem Song etwas abgewinnen zu können. Grundsätzlich kann man sagen, dass „Kill The Power“ zum Ende hin ordentlich die Puste ausgeht und sich die Knaller auf jeden Fall in der ersten Hälfte befinden. „Proceed With Caution“ lässt in den Strophen sogar SYSTEM OF A DOWN aufblitzen, ein rasanter Track mit kratzigem Riff, nicht schlecht aber auch nicht aufregend. Bleibt zu hoffen, dass wir SKINDRED nicht ganz verlieren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Band in Zukunft häufiger im Radio zu hören sein wird und auch in diversen TV-Shows zu Gast sein. Verdient haben sie es allemal, denn „Kill The Power“ hat viele packende Melodien und tritt trotzdem Ärsche.
Fast richtig bewertet.
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kann mal jemand diesen Spam-Spassti sperren?
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