Nach dem Achtungserfolg ihres Debüts „The Clans Have United“ waren SKILTRON quasi gezwungen noch einen draufzulegen und luden für ihr zweites Album so illustre Gäste wie Kevin Ridley, Steve Ramsey und Georgina Biddle von SKYCLAD, Jonne Järvelä von KORPIKLAANI sowie Patrice Roques und Patrick Lafforgue von STILLE VOLK, die ihr Scherflein mehr oder weniger offensichtlich zum Album beigetragen haben. Auch Rock’n’Rolf (RUNNING WILD) sollte mit seiner charismatischen Stimme einen der neuen Songs veredeln, doch daraus wurde aus zeitlichen Engpässen letztendlich leider nichts.
Wie bereits auf ihrem ersten Longplayer bewegen sich die Argentinier auch diesmal stilistisch irgendwo in der Schnittmenge ihrer Vorbilder zwischen Heavy- und Mittelalter-Metal. Doch entgegen der Meinung meines Kollegen Death.Angel, der im Review zu „The Clans Have United“ Sänger Diego Valdez einen Gesang aus Enrique Iglesias und Chris Boltendahl (GRAVE DIGGER) atestierte, orientiert sich Valdez viel eher an Ronnie James Dio, was vor allem Songs wie der Uptempo-Nummer „The Beheading“, der Ballade „Calling Out“ oder auch dem Midtempo-Stampfer „Fast And Wild“ – prädestiniert für Rock’n’Rolf und jeden RUNNING WILD-Fan – sehr gut zu Gesicht steht. Highlights des Albums und meine Favoriten sind der Midtempo-Kracher „Praying Is Nothing“, dem Jonne Järvelä (KORPIKLAANI) seine Sangesfähigkeiten leiht, das atmosphärisch dichte Instrumental „Hate Dance“ und die abschließend in spanischer Sprache vorgetragene, wunderschön-stimmige Ballade „Crides“, auf dem auch Patrice Roques und Patrick Lafforgue von STILLE VOLK zu hören sind.
SKILTRON beweisen mit ihrem zweiten Album „Beheading The Liars“ einmal mehr ihr songwriterisches Talent mit wunderbaren Kompositionen und interessanten Melodien, die sich bereits nach kurzer Zeit im Gedächtnis festsetzen, Spaß machen und einfach rocken. Davon bitte mehr!
Alleine die Tatsache, dass Mr. Ridley und Mr. Ramsey dort auf einem Lied ihr Stelldichein geben, macht das Album zu einem Kracher. Gut ich bin ein großer Skyclad Fan, aber dass \\\"Signs, Symbols and the Marks of Man\\\" hier keine Erwähnung findet ist mehr als nur Schade, ist es doch in meinen Augen das beste Lied der Platte, spätestens wenn das Gitarrensolo seine Erhabenheit preisgibt, sollte jeder wissen von wem es kommt.