Skillet - Victorious

Review

Soundcheck August 2019# 23 Galerie mit 30 Bildern: Skillet - Day Of Destiny Tour 2023 in Berlin

SKILLET gehen auch auf ihrem zehnten Album „Victorious“ nicht eben subtil vor. Die hochdekorierten Damen und Herren schreiben der Gemeinde ihre Riffs und Refrains vielmehr ganz ungeniert mit dem Holzhammer ins Gebetbuch. Oder hämmern ihr die Hooks mit der Bratpfanne auf den Hinterkopf. Genau das wird das Erfolgsrezept SKILLETs sein, entbehrt aber ironischerweise jeglicher Seele.

SKILLETantisch schreibt sich vorne dabei ausdrücklich nicht mit „d“. Aber auch ganz überwiegend ohne „z“, „u“, „m“, „u“, „t“, „b“, „a“ und „r“. Denn was sich einmal mehr verkaufen wird wie Hölle, stellt eine akustisch-ästhetische Herausforderung vor dem Herrn dar. Nach spätestens der Hälfte des Ritts durch „Victorious“ springt dich der alte MORBID ANGEL-Slogan „Extreme Music For Extreme People“ an: Um das hier über die volle Distanz wohlbehalten zu überstehen, musst du schon zu den ganz Hartgesottenen zählen.

„Victorious“ hat die Ohrwurm-Formel

SKILLET nämlich schaffen es, die Aufdringlichkeit und Originalität einer einschlägigen NICKELBACK-Melodie mit Pseudo-LINKIN-PARK-Strophen in ganz kurzen Hosen, simpel-effekthascherischer Elektronik und auch nicht gerade verwinkelten Auf-die-Zwölf-Riffchen präzise berechnet zu einem Mittel zusammenzupressen, das dir den Instant-Ohrwurm so zuverlässig wie gnadenlos wachsen lässt. So wenig schön wie vermeidbar.

Der Wechsel von pathetischem bis aggressivem und affektiertem männlichen und in zweiter Reihe pathetischem bis aggressivem und affektiertem weiblichen Gesang tut sein Übriges (Ohohoho flächendeckend inklusive), von den vereinzelten Hip Hop-Hopsern gar nicht erst zu reden. Der eine stilistische Schlenker in Richtung IMAGINE DRAGONS oder wie die heißen ist da fast schon eine Wohltat.

SKILLET haben Melodien für Milliarden

„Victorious“ ist weder Upper noch Downer, sondern vielmehr ein musikalisches Geschirrspül-Tab, das den Gehörgang mit maximaler Überzeugung auf Hochglanz poliert, alles Übrige aber desinfiziert und ausgekocht als bloße strahlende und zitternde Hülle sich selbst überlässt. Fanta-Sunil-Kater ist nichts dagegen.

SKILLETs Songs sind im vergangenen Jahr gerüchteweise über eine Milliarde Mal gestreamt worden. Dieser Band ist eine offensichtlich unkundige und pseudo-lustige Review auf einer seltsamen Sparten-Seite egal. Und: Die haben angefangen! Hört doch selbst.

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28.08.2019

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1 Kommentar zu Skillet - Victorious

  1. Aleksej sagt:

    Also so langsam bin ich echt enttäuscht von skillet. Unleashed war zwar im nachhin echt schlecht und sogar noch schlechter als dieses Album, aber das hatte wenigstens noch hooks usw die mich damals noch ein bisschen gepusht haben und ich deswegen über die schlechte Musik Qualität hinweg sehen konnte. Hier hat man das nicht mehr und da sieht man einfach dann den Mangel am Songwriting und allgemein der Kreativität. Bis auf Save me, Back to life und vielleicht wegen der eingängigkeit Reach ist einfach nichts dabei für mich und die Songs wirken einfach so überproduziert, emotionslos und mainstream gesounded wie eigentlich nie zuvor.
    Trotzdem sehe ich noch in John Cooper’s (Sänger) Metal nebenprojekt „Fight the Fury“ Potenzial und hoffe da kommt noch was raus. Metal passt wohl eher zu ihm, da er dann nicht diese ekligen Electronics einbaut und die Texte nicht ganz so käsig gestaltet.

    2/10