Skid Row - United World Rebellion - Chapter One

Review

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SKID ROW waren Anfang der 90er Jahre mal ein ganz großes Ding im vor Haarspray triefenden, Spandex tragenden Hair-Metal-Zirkus. Und obwohl die Formation um Sänger Sebastian Bach nie aus dem übergroßen Schatten der Kollegen von GUNS N´ ROSES hervortreten konnte, erreichte man mit dem selbstbetitelten Debütalbum bis heute fünffaches Platin in den USA. Auch der Nachfolger „Slave To The Grind“ erzielte hohe Chartpositionen – trotz dass man mit den stärkeren Metalanteilen in eine vollkommen andere Richtung ging als ein gewisser Axl Rose dies mit seinem enorm erfolgreichen „Use Your Illusion“-Doppelalbum tat.

Heute besteht die vermutlich größte Band der 90er aus einem etwas korpulent gewordenem Sänger und einem ständig wechselnden Kabinett hochprofessioneller Musiker ohne Ecken und Kanten. SKID ROW hingegen machen bereits seit 1999 ohne Sebastian Bach weiter – weniger erfolgreich zwar, aber das mag eher am generationsabhängigen Geschmack als an der Qualität der Musik liegen. Wenn es in den letzten Jahren still um SKID ROW war, so liegt das daran, dass die Band seit nunmehr sieben Jahren kein Album auf den Markt gebracht hat. Mit „United World Rebellion Chapter One“ gibt es nun ein Lebenszeichen in Form einer fünf Song starken EP.

Musikalisch bewegt sich die Band nach wie vor im gitarrenlastigen, melodischen Hard Rock, verzichtet jedoch glücklicherweise größtenteils auf 90er Pathos à la „18 and Life“. Die Produktion ist sauber, entspricht dem musikalischen Stil und Johnny Solinger beweist eindrucksvoll, dass es anno 2013 keinen Sebastian Bach mehr braucht, um Hard-Rock-Perlen eine Stimme zu geben. Schon der Opener „Kings of Demolition“ glänzt mit harmoniengespickten Riffs und einem spannenden Songaufbau. Gekrönt wird das Ganze von einem nahtlos an 90er-Großtaten anknüpfenden Refrain. „Let’s Go“ ist noch eine Spur schneller, etwas einfacher gestrickt und transportiert nahezu Punk-Feeling. An dritter Stelle steht dann mit „This Is Killing Me“ die obligatorische Powerballade – und die klingt dann doch wieder schwer nach von vor 20 Jahren, inklusive Akustikgitarren und Frauenchor im Hintergrund. Nach den positiven ersten beiden Eindrücken allerdings ein kleiner Abfall. Das folgende „Get Up“ hält das gedrosselte Tempo zwar, kann aber mit düsterem Flair und modern klingendem Sound überzeugen. „Stitches“ markiert dann auch schon das Ende der Platte. Der Rausschmeißer wartet mit starken Rock’N’Roll-Einflüssen auf und besonders dem Bassspiel werden hier jede Menge Freiheiten gelassen. Ein guter Song, der das Album in starker Manier beendet.

Mit „United World Rebellion – Chapter One“ schaffen es SKID ROW, ihrem authentischen Hard Rock der alten Tage treu zu bleiben, dabei aber an keiner Stelle altbacken zu klingen. Eine Scheibe, die durchaus auf „Chapter Two“ oder ein Full-Length-Album in naher Zukunft hoffen lässt.

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24.05.2013

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