„Serpents Unleashed“ heißt nun also der Nachfolger des so begeistert aufgenommenen „Forever Abomination“ (2011). Die größte und vermeintlich einzige Überraschung ist SKELETONWITCH in Sachen Produktion gelungen. Während die Amis ansonsten recht stur ihrem unterhaltsamen, aber auf Dauer recht vorhersehbaren Pfad folgen, ist die Verpackung ungewohnt druckvoll und voluminös ausgefallen – da hat Kurt Ballou von CONVERGE ganze Arbeit geleistet.
Zwar gehen SKELETONWITCH damit ein kleines Wagnis ein, könnte man die Räudigkeit der Vorgänger als gewisses Trademark bezeichnen, doch das Ergebnis gibt ihnen recht. Ein größeres Problem, nämlich eine Stagnation auf hohem Niveau, findet sich eher im Songwriting. Erneut pflügen die Amis in meist halsbrecherischem Tempo durch ihre Songs, filigranes Thrash-Riffing und unüberhörbare, aber eher dezent eingeflochtene Black- und Death-Metal-Anleihen formen den Stil des Quintetts. Das macht Laune, das ist eingängig und hat tatsächlich in seinen eher gemäßigteren Momenten einen gar hymnischen Charakter („Beneath Dead Leaves“). Der Wiedererkennungswert, und das rechne ich SKELETONWITCH in heutigen Zeiten hoch an, ist vorhanden. Aber, auch wenn neues nicht immer besser ist, wären ein paar mehr echte Ausreißer oder eine vermehrte Ansammlung von „Aha-Momenten“ wünschenswert. De facto klappt mir die Kinnlade meist nur dann mit einem Krachen hinunter, wenn die Band auf einmal ihrer melodischen Seite mehr Raum widmet.
Die meiste Zeit über ist „Serpents Unleashed“ beste Unterhaltung, der ein bisschen mehr von der in z.B. „Unwept“ angedeuteten Dramatik“ gut getan hätte, aber das ist leicht zu verschmerzen, vor allem wenn man sich vor Augen führt, wie leicht explosiv das Material auf der Bühne wirken dürfte, denn dafür sind die Songs wirklich geschaffen – auf der heimischen Anlage ein ordentlich kraftvoller Wind, sollte es live ein mächtiger Orkan werden! Für Fans ja ohnehin ein „Muss“…
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