Skeleton Of God - Primordial Dominion

Review

Welch ein Albumcover: Stilistisch irgendwo zwischen Ed Hardy, dem Día de los Muertos und dem Titty Twister angesiedelt. Die blaue Frau schwebt gerade offensichtlich in mindestens einer anderen Dimension, ihren Brüsten entwachsen Tentakeln und wenn sie sich untenrum nicht bedeckt, wird man sie in den USA aus den Plattenregalen verbannen. Aber machen wir uns nichts vor, „Primordial Dominion“ ist ohnehin „special interest“ vom Allerfeinsten.

Drogen müssen eine Rolle gespielt haben

Bei SKELETON OF GOD handelt es sich um eine bereits seit den 90er Jahren aktive Experimental-Death-Metal-Band aus Denver, Colorado. Colorado ist einer von zwei US-Staaten, in denen der Anbau, Verkauf und Besitz von Marihuana „in kleinen Mengen“ seit 2012 legal ist. Ohne den Jungs etwas unterstellen zu wollen, drängt sich hier doch eine Parallele zur Musik auf „Primordial Dominion“ auf, das, ursprünglich schon 2008 erschienen, dieser Tage neu aufgelegt wird.

Dieses Album ist ein wilder musikalischer Trip durch die Sludge-beeinflussten Death-Metal-Gefilde und die Stoner- und Psychedelic-Wüsten des amerikanischen Hinterlandes. Durch Louisianas musikalische Sumpflandschaften (DOWN) und das staubtrockene Palm Desert in Kalifornien (KYUSS) mit zwischenzeitlichen Abstechern in Chicago (BONGRIPPER) führt dieses roh-räudige Machwerk den Hörer. Blastbeats wechseln sich mit schweren Akkordfolgen ab („Tentacle Gears“), zwischendurch wird es immer wieder hippiesk. Abgerundet wird das Ganze durch eine basslastige und staubtrockene Produktion, die in diesem Fall durchaus angemessen nostalgisch aber nicht altbacken daherkommt. Einige Songpassagen weisen dabei starken Jam-Charakter auf („Cerebral Vipers“).

SKELETON OF GOD haben sich diese Neuauflage verdient

Der Death Metal von SKELETON OF GOD bietet Raum für wabernden Grasdunst und Improvisation. Wohldosiert funktioniert groovender Minimal-Death á la Chris Barnes (SIX FEET UNDER) auf „Primordial Dominion“ wirklich gut – und Überraschungen lauern ohnehin an jeder Ecke. „Primordial Dominion“ hat sich seine Neuauflage zweifelsohne verdient. SKELETON OF GOD zeigen eindrucksvoll, welche Facetten sich einem vermeintlich stagnierenden Genre bereits 2008 abringen ließen. Warum nicht einfach weitermachen?

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02.09.2016

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