Skarntyde - Da jeg gr​å​t ved jordens ruiner

Review

Nach ihrem Debütalbum „Flukt fra menneskeligheten“ sind SKARNTYDE aus dem bajuwarischen Umfeld von LICHT- UND SCHATTENSAITEN und ANACHORET beim wunderbaren Underground-Label Trollmusic aus Köln angekommen. Als erste Veröffentlichung dieser sicherlich fruchtbaren Zusammenarbeit ist nun „Da jeg gr​å​t ved jordens ruiner“ als EP erschienen.

SKARNTYDE – die Hoffnung vom Ende der Menschheit

Beeindruckend ist zunächst die natürliche Direktheit und Präsenz des Sounds von „Da jeg gr​å​t ved jordens ruiner“, welcher am ehesten mit „Panzerfaust“ oder „Nattens Madrigal – Aatte Hymne til Ulven i Manden“ verglichen werden kann. Dieser Vergleich ist sicherlich nicht als vollständige musikalische Parallele zwischen den drei Veröffentlichungen zu verstehen, allerdings ist die Affinität zum frühen norwegischen Black Metal tief in den Grundannahmen von „Da jeg gr​å​t ved jordens ruiner“ festgelegt. Geradezu ein Fingerzeig sind in diesem Zusammenhang die komplett auf norwegisch verfassten Texte der Band. Diese befassen sich ernsthaft und mit einer klaren misanthropischen Pointe mit Themen der Umweltbewegungen.

Im Vergleich zum Debütalbum „Flukt Fra Menneskeligheten“, welches im letzten Jahr erschienen ist und noch sehr auf tradierten Pfaden wanderte, hat das Duo mit „Da jeg gr​å​t ved jordens ruiner“ einen großen Sprung zum Hinterlassen eines eigenen Fußabdrucks gemacht. Alter Norwegergeist bestimmt selbstverständlich immer noch den Sound von SKARNTYDE, aber die zuvor beschriebenen Eigenschaften bringen stärken den eigenen Kern des kreativen Schaffens hervor.

Noch ein Wort zur Gestaltung von Trollmusic und Schattenpfade. Im schlichten Pappschuber mit Logo und Bandnamen verzichtet die CD auf Plastik und setzt einen wirklich schönen und vermutlich auch kosten- und umweltschonenden Kontrast zur sonstigen Jewelcase- und Digipack-Gestaltung. „Not macht erfinderisch“, teilt Thor von Trollmusic mit.

Skarntyde - CD-Gestaltung

„Da jeg gr​å​t ved jordens ruiner“ zeigt eine starke Entwicklung

SKARNTYDE haben sich schnell und überzeugend weiterentwickelt. „Da jeg gr​å​t ved jordens ruiner“ ist eine starke EP geworden, welche insbesondere in Sachen Eigenständigkeit einen großen Sprung macht. Zudem ist die poetisch ausgereifte Beschäftigung mit der Zerstörung von Natur und Umwelt ein erfrischender und wichtiger Impuls, welcher das vorgenannte weiter untermauert. Eine runde Sache!

 

29.12.2022

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10 Kommentare zu Skarntyde - Da jeg gr​å​t ved jordens ruiner

  1. ultra.silvam sagt:

    Grandiose Band und Ep. Eigentlich alles was das Duo veröffentlicht hat ist absolut hörenswert, und neben Grab und Nebran die Sperrspitze was es an traditionellem Black Metal in Bayern heutzutage gibt.

    8/10
  2. Se Wissard sagt:

    Das Debüt war schon stark. Hab noch nicht reingehört aber mal blind bestellt, weil die Sachen von Trollmusic und Schattenpfade immer für Qualität sprechen.

  3. zircular sagt:

    Warum gibt man sich als deutsche Band einen norwegischen Namen und singt auf norwegisch? Schlimm ist das geworden….

  4. Se Wissard sagt:

    Warum geben sich deutsche Bands englische Namen und singen auf Englisch?
    Schon schlimm, was sich Bands in über 30 Jahren Black Metal so erlauben.

  5. Watutinki sagt:

    Ja, und wieso hat Gibson beim Film Die Passion Christi ausschließlich die lateinische, aramäische und hebräische Sprache verwendet? Schlimm sowas, am Ende steckt da noch LGBT dahinter.

  6. blackthrash sagt:

    …echt alles übel geworden. Es gibt Bands, die singen über Krieg, obwohl die noch nie im Krieg waren!
    wenn eine detusche Band auf norwegisch, schwäbisch oder bingo bongo singt, juckt mich sowas doch nicht. Hauptsache
    die Band/Musik/Song ist gut bzw. gefällt mir. Aber irgendwie juckt das keinen, nur Justin Kevin hat ein Problem damit. (ein Sorry an alle Kevins, die nicht so bescheuert sind)

  7. Hansi sagt:

    Ich glaube, dass war nicht wirklich ernst gemeint.

  8. Urugschwanz sagt:

    Ich gebe jetzt mal keine Wertung ab, da ich nur den Vorgänger kenne. Wird ja kräftig abgefeiert. Dabei sind sie gar nicht so gut, aber ok. Das Ganze mit den ersten Ulver Alben zu vergleichen, ist doch sehr weit hergeholt und grenzt an Blasphemie. Ulver hatten ein perfekte Atmosphäre erschaffen auf allen ihren ersten Alben und konnten clean singen und Töne halten. Was man vom Sänger hier nicht behaupten kann. Aber vielelicht hat er es nun gelernt, mal hören. 😉

    Und eigenständig ist die Band jetzt auch nicht wirklich. Thematisch alles schon oft dagewesen, musikalisch ebenso. Komisch wie man immer solche überzogenen Behauptungen aufstellt. Ist wohl Vitamin B.

  9. nili68 sagt:

    DM Dutzendware. Man kann’s hören, aber wenn das die Speerspitze von irgendwas sein soll..

  10. nili68 sagt:

    BM natürlich, nicht DM.