SIXX:A.M. sprühen zur Zeit wohl vor Kreativität. Knapp sieben Monate sind seit „Prayers For The Damned Vol. 1″ vergangen. Jetzt steht mit „Vol. 2: Prayers For The Blessed“ der zweite Teil des Doppelalbums in den Regalen. Der Vorgänger überzeugte mit griffigen Refrains, harten Riffs und einer Menge positiver Vibes.
Diese bewährte Formel wird auf der neuen Platte wieder aufgegriffen. Das Songmaterial ist immer noch radiotauglich ohne Ende. Trotzdem lassen Tracks wie die Singleauskopplung „We Will Not Go Quietly“ den ordentlichen Arschtritt nicht vermissen. Mit „Maybe It’s Time“ gibt es erneut eine Schmalzballade, die stark an „Better Man“ vom Vorgängeralbum erinnert. Der Song ist nicht ganz so belanglos wie sein Gegenstück, verzettelt sich trotz einiger toller Melodien aber in einem Refrain, der einfach nicht zündet. Eine paar kleine Überraschung gibt es allerdings auch. Zur Album-Halbzeit liefert DJ Ashba das anderthalb minütige Gitarreninstrumental „Catacombs“ ab. Das erinnert frappierend an VAN HALENs „Eruption“, ist natürlich nicht ganz so eindrucksvoll, lockert das Album aber angenehm auf. Der Mittelteil von „Riot In My Head“ wiederum lässt mit seinen Chören Erinnerungen an QUEEN wache werden.
Abgesehen davon kann ein weiteres Mal die Leistung von Frontmann/Produzent James Michael nicht genug gelobt werden. Denn der zimmert seiner Band nicht nur einen kraftvollen Sound, bei dem alles an Ort und Stelle sitzt. Auch seine Gesangslinie sind nicht von dieser Welt. Hört euch nur mal „That’s Gonna Leave A Scar“ an! So ehrliche Emotionen verbreiten nur die wenigsten Sänger. Das kann dann schon mal die ein oder andere Gänsehaut hervorrufen. DJ Ashba wiederum zeigt wie immer sein Gespür für technisch beeindruckende, aber stets gefühlvolle Gitarrensoli. So gehört sich das!
Wer mit „Prayers For The Damned Vol. 1“ oder irgendeinem anderen SIXX:A.M.-Album seine Freude hatte, muss sich „Vol. 2: Prayers For The Blessed“ zulegen! Das Ami-Trio verfeinert seinen Sound zwar nur in Nuancen. Wer eine solche Hitdichte vorzuweisen hat, braucht sich aber auch kaum um Innovationen zu scheren.
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