Bei SIX STRING SLAUGHTER handelt es sich um eine hierzulande noch relativ unbekannte Death Metal-Band aus Dänemark. Alle drei Bandmitglieder waren zuvor schon in einigen anderen Gruppen musikalisch tätig, bevor sie sich im Jahre 2007 zusammenschlossen, um die EP “The World Slaughter“ einzuspielen.
Der zweite Output des Trios heißt schlicht “The Next Slaughter“, wobei es sich wiederum um eine EP handelt. Sie umfasst sechs Songs traditionellen Death Metals und ist erfreulicherweise recht abwechslungsreich gestaltet. Offensichtlich wissen die Jungs, worauf es ankommt, denn die einzelnen Titel haben alle ihre eigene Note und sind zumeist auch einzeln betrachtet unterhaltsam und variabel. Bestes Beispiel hierfür ist die Nummer “Chaos Is Beautiful“, die auf einem eher schleppenden Refrain aufbaut, jedoch immer wieder durch Blastbeats und rasante Doublebass-Attacken nach vorne getrieben wird.
Auffällig ist bei dieser EP, dass auch langsame Passagen überwiegend so aufgebaut sind, dass sie innerhalb des Songs immer perfekt ihre Wirkung entfalten und hervorragend platziert sind. Nicholas Maschøln, der Mann hinter der Schießbude, gestaltet das Drumming durchweg sehr songdienlich und verzichtet auf unpassende Zurschaustellung seiner technischen Fähigkeiten. Vielmehr spielt er das, was in der jeweiligen Situation am besten passt, ohne dabei langweilig zu agieren. Die Breaks sitzen an den richtigen Stellen und geben den Liedern ein hohes Maß an Intensität. Die Arrangements sind zwar etwas vorhersehbar, daraus resultierend ist aber auch eine gewisse Eingängigkeit. Als Hörer begreift man die Kompositionen oft schon nach dem ersten Durchlauf und fühlt sich schnell genötigt, den Kopf zu den Klängen zu bewegen. Ich bin mir sicher, dass das Songmaterial auf “The Next Slaughter“ auch live eine hervorragende Figur macht, weil die Lieder einfach mitreißend sind.
Was noch fehlt, sind ein paar auflockernde Gitarrensoli, auf die wird nämlich gänzlich verzichtet. Natürlich funktionieren die Songs auch ohne dieses Extra, jedoch würden sie die Musik etwas weniger stumpf wirken lassen und könnten die oft fehlenden Akzente setzen. Denn die Spannungsbögen haben nicht die größte Amplitude und die eingebauten Melodien sind letzten Endes nicht mitreißend genug, als dass man sie nicht mehr aus dem Gehörgang bekommen würde. Insbesondere “Rot In Paradise“, der melodischste Track der Scheibe, wartet zwar mit einer ganz netten Melodie auf, ist aber insgesamt zu flach. Zudem wird hier nicht ausreichend mit dem Tempo variiert, was den Song qualitativ weit abfallen lässt.
Ein paar Worte muss ich noch zum Gesang verlieren: Dieser besteht aus typischem Gegrunze, hin und wieder wird aber auch etwas höher angesiedeltes Gekreische eingestreut. Im Grunde geht das in Ordnung, jedoch sind die Vocals nicht sonderlich druckvoll und können mich schlussendlich nicht wirklich überzeugen. Schade eigentlich, wenn man bedenkt, dass die Musik der Dänen ansonsten recht überzeugend ist. Die Sangesleistung dämpft den Spaß an der Sache dann aber doch nicht unerheblich, und so vergebe ich dann insgesamt doch nur sechs Punkte, allerdings mit Tendenz nach oben.
Kommentare
Sag Deine Meinung!