Six Feet Under - Killing For Revenge

Review

Soundcheck Mai 2024# 24 Galerie mit 3 Bildern: Six Feet Under - With Full Force 2016

Vor vier Jahren taten sich SIX FEET UNDER keinen Gefallen: Mit „Nightmares Of The Decomposed“ veröffentlichten sie ein zahnloses Werk, das an allem krankte, was die Band ausmacht. Chris Barnes‘ Vocals klangen kraftlos, die Songs uninspiriert und der Mix dumpf. Nach dem kernigen „Torment“ wirkte das Album wie ein Schlag in die Magengrube. Nun steht „Killing For Revenge“ in den Startlöchern, das mit einem Cover von CANNIBAL-CORPSE-Hauszeichner Vince Locke versehen ist. Da Barnes wieder mit Ex-CANNIBAL-CORPSE-Gitarrist Jack Owen gemeinsame Sache macht, stellt sich die Frage, ob die beiden an alte Glanztaten anknüpfen wollen.

SIX FEET UNDER liefern einen guten ersten Eindruck

Auf den ersten Blick macht „Killing For Revenge“ viel richtig – der Sound ist druckvoll, die Stücke knallen und Barnes hat seine Stimme wiedergefunden. Die ersten beiden rasanten Fleischbrocken „Know-Nothing Ingrate“ und „Accomplice To Evil Deeds“ brauchen zusammen keine fünf Minuten, um die Essenz von SIX FEET UNDER in Noten zu fassen. Saitenhexer Owen, der auf dem Vorgänger keine Meisterleistung vollbracht hat, zaubert hier simple brutale, aber effektive Leads aus seinem Instrument.

Musikalisch hat „Killing For Revenge“ viel mehr vorzuweisen als „Nightmares Of The Decomposed“. „When The Moon Goes Down In Blood“ überzeugt mit fiesen Licks und furiosen Tempowechseln, die die Band so agil zeigen wie lange nicht mehr. Demgegenüber steht mit „Hostility Against Mankind“ ein doomiger Brecher zum rhythmischen Nackenmuskeltraining. Der Mittelteil der Platte hält überwiegend das Niveau und Tempo, doch mit „Neanderthal“ hat sich ein lahmer Track dazwischengemogelt.

Über die Texte verlieren wir nicht viele Worte. Jack Owen hat 90% von ihnen geschrieben und sie handeln von den genreüblichen Splatterthemen. Titel wie „Bestial Savagery“ und „Mass Casualty Murdercide“ fassen ihren Inhalt gut zusammen. Zudem ist mit „Hair Of The Dog“ ein NAZARETH-Cover an Bord, das selbst für Gegner der „Graveyard Classics“-Serie genießbar ist.

„Killing For Revenge“ entschädigt für den vorigen Ausrutscher

Es scheint, als musste sich die Zusammenarbeit zwischen Owen und Barnes erst einspielen, denn das neue Studioalbum von SIX FEET UNDER klingt frisch und unverbraucht. Wer die Band schon abgeschrieben hat, sollte ihr eine zweite Chance geben, weil „Killing For Revenge“ das beste Werk seit „Bringer Of Blood“ ist.

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03.05.2024

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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4 Kommentare zu Six Feet Under - Killing For Revenge

  1. EvilKnevil667 sagt:

    Ich hab mir das tatsächlich komplett angehört und muss fragen:
    Ernsthaft, 8 Punkte?!
    Ich falle vom Glauben ab…da fragt man sich wirklich ob die Leute nüchtern sind, wenn sie Reviews schreiben…

    „Barnes hat seine Stimme wiedergefunden“ –> wat?! Das klingt zwar besser als auf dem letzten Album, aber auch nur weil er im Vergleich dazu etwas in den Hintergrund gemixt wurde. Der röchelt aus dem letzten Loch, der wird von jedem dahergelaufenen JUZ-Metalcore Sänger nass gemacht.
    Dazu noch dieses furchtbare Cover…die Jugend würde das wohl als „Cringe“ bezeichnen.
    Nenene…

    2/10
  2. Nici67 sagt:

    Habs mir auch angehört…halb skippend. Nein, das ist weder schön noch gut. Es ist besser als das letzte Album, musikalisch wäre es so eine 5/6 von 10. Also Durchschnitt. Der „Gesang“ zieht aber alles runter wieder auf eine 2. Gott, ich könnte besseren Death Metal Gesang hinbringen als Chris! Bravo Six Feet Under anstatt 0/10 eine 2/10, Von Unhörbargrottenschlecht zu Grottenschlecht! 😂

    2/10
  3. Wordreth sagt:

    Ne 5 würde ich aktuell geben, aber dieses Album in einem Atemzug mit Bringer of Blood zu nennen, das ist wirklich ein starkes Stück!

    5/10
  4. VitalRemains666 sagt:

    So schade, wie sich SFU entwickelt haben.
    „Haunted,“ „Warpath“ und „Maximum Violence“ (und evtl. die erste „Graveyard Classics“) waren noch geile Alben, aber danach wurden die Alben leider ziemlich langweilig.

    3/10