Six By Six - Beyond Shadowland

SIX BY SIX ist eine Supergroup, die aus Ian Crichton (SAGA) an der Gitarre, Nigel Glockler (SAXON) am Schlagzeug und Robert Berry am Mikrofon besteht. Vor zwei Jahren veröffentlichten sie ihr selbstbetiteltes Debütalbum und nun gibt es für alle Prog-Rock-Fans Nachschlag – ihre zweite Scheibe „Beyond Shadowland“ steht in den Startlöchern.

SIX BY SIX sind mehr SAGA als SAXON

Wer hofft, dass SIX BY SIX die Summe ihrer Einzelteile sind, der wird – je nachdem welche Band man bevorzugt – enttäuscht. Auf „Beyond Shadowland“ geht es für SAGA-Fans schnell in gewohnte Gefilde, stampfenden Heavy Metal, wie ihn Nigel Glockler bei SAXON trommelt, finden wir hingegen nicht. Stattdessen verliert sich Gitarrist Crichton oft in den gleichen Akustikklangwelten, die auch bei seiner Hauptband dominieren. Es bleibt aber nicht durchgehend soft: In Stücken wie „Titans“ wird der Verstärker sehr beansprucht und es tönt das ein oder andere Metalriff aus den Boxen.

Trotz der renommierten Hauptbands bleibt von „Beyond Shadowland“ auch nach mehreren Durchläufen nicht allzu viel hängen. Die Stücke haben fast alle eine radiotaugliche Spielzeit und dienen als gehobene Hintergrundbeschallung. Der progressive Anteil ist in Songs wie „Sympathise“ hörbar, wenn die zackigen Orgelklänge des Keyboards sich mit den frickelnden Riffs Crichtons verbinden. Ein Aushängeschild kristallisiert sich aber nicht heraus. Die Begabung der Musiker steht  außer Zweifel, da bietet sich „Beyond Shadowland“ keine Blöße. Auch die Produktion ist gelungen und drückt erdig aus den Boxen.

„Beyond Shadowland“ – kein großer Wurf, aber auch kein großer Ausfall

Für wen ergibt „Beyond Shadowland“ nun am meisten Sinn? Einen Großteil der Hörer wird SIX BY SIX bei der SAGA-Zielgruppe abgreifen. Ian Crichton an der Gitarre ist für viele Fans der kanadischen Band Grund genug, hier einmal reinzuhören. Allen anderen Progressive-Rock-Fans tut das zweite Album der Supergroup nicht weh, aber es hat auch keine große Halbwertszeit.