Es ist bemerkenswert, mit welchen Schritten das Duo Lesczenski/Jacek, besser bekannt als [:SITD:] (Shadows in the Dark) voranschreitet. Mit praktisch einem einzigen Hit – „Snuff Machinery“, welcher vor gut einem Jahr in Form der SNUFF E.P. veröffentlicht wurde, konnte sich das 1996 gegründete Projekt nicht nur die Anerkennung eines Großteils der Szene, zahlreicher Künstler sowie DJs erspielen, auch die Erwartungshaltung gegenüber dem für 2002 angekündigten Debütalbum stieg in Anbetracht des Newcomer-Status der Band in schwindelerregende Höhen. Anstelle des überfälligen Albums kommt nun jedoch mit LAUGHINSTOCK „nur“ eine weitere EP via Accession Records in die Clubs, die jedoch wie auch schon der Vorgänger, mit einer Spielzeit von über 50 Minuten aufwartet. Leider beschränkt sich das Tracklisting aber auf einen Titel – „Laughinstock“ in sage und schreibe zehn Variationen. Was visuell geradezu nach Monotie schreit, schlägt leider auch akkustisch in die selbe Kerbe. Trotz namhafter Kollegen wie Das Ich, Blutengel, Cut.Rate.Box und Lights of Euphoria bleibt „Laughinstock“ eben „Laughinstock“ und wirft die Frage auf, ob SITD dem Hörer nicht mehr bieten wollen oder können. Nachdem das Album bereits nicht fahrplanmäßig veröffentlicht und statt dessen diese EP vorgeschoben wurde, sollte man eigentlich davon ausgehen können, mehr als nur einen neuen Track geboten zu bekommen, zumal „Laughinstock“ wie auch schon „Snuff Machinery“ musikalisch absolut überzeugend daherkommt – ein überdurchschnittlicher guter Dark Electro Stampfer, der mit Sicherheit erneut die Tanzflächen füllen wird. Thematisch behandelt der Track, welcher erneut durch markante Sprachsamples gekennzeichnet ist, das Schulmassaker in Erfurt, welches vergangenes Jahr tragischerweise 19 Menschen mit ihrem Leben bezahlen mussten. Wäre LAUGHINSTOCK als zweite Auskopplung aus dem angekündigten Album STRONGHOLD inklusive ein oder zwei exklusiver non-Album-Tracks veröffentlicht worden – mein Fazit wäre aller Wahrscheinlichkeit nach positiv ausgefallen. So aber stellt sich die Frage, ob diese 10-Track-EP wirklich ihr Geld wert ist und hier muss mal wieder jeder für sich selbst entscheiden, ob die Wartezeit bis zu STRONGHOLD im Herbst auch ohne zehn Versionen eines einzelnen Tracks erträglich sein wird oder eben nicht. Nicht zuletzt aus egoistischen Gründen hoffe ich, dass a) der Longplayer tatsächlich im angekündigten Rahmen veröffentlicht wird und b) das Niveau der beiden Aukopplungen „Snuff Machinery“ und „Laughinstock“ repräsentativ für eben jenes Album stehen. In diesem Sinne: Wir lesen uns im Herbst – hoffentlich…
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