SITD - Icon:Koru
Review
15 Jahre Bandgeschichte, 15 Jahre [:SITD:] – wenn das mal nicht ein würdiger Anlass ist, dieses Ereignis mit einem neuen Album zu feiern! Nach einigen Demos begann die Erfolgsgeschichte von [:SITD:] einst mit dem Clubkracher „Snuff Machinery“ und es folgten regelmäßig Alben, die sowohl die härtere als auch die feinfühligere Elektrofraktion stets zufriedenstellte. Mit „Icon:Koru“ hat das Trio nun sein fünftes Studioalbum fertiggestellt, das diese Tradition konsequent weiterführt und erneut wenig Wünsche offen lässt.
Schon das stimmungsvolle Intro „Extrajudicial Punishment“ lässt angenehme Erinnerungen an vergangene Alben wie „Coded Message:12“ oder „Bestie:Mensch“ schnell wieder aufleben – atmosphärische Synthieflächen ebnen hier den Weg zu „Code:Red“, das mit ebensolchen aufwartet und ergänzt wird durch die [:SITD:]-typischen Beats, die den Song zunächst schleppend nach vorne peitschen, um dann in einem hymnischen Refrain zu münden – zusammen mit den gewohnt leicht knarzigen Vocals von Carsten Jacek einfach nur [:SITD:] pur und der Virus hat den geschulten Hörer dementsprechend schnell wieder gepackt. Etwas härter und sperriger präsentiert sich zunächst der deutschsprachige Song „Periculär (Richtfest II), erneut bahnen sich jedoch auch hier im weiteren Verlauf sphärische Synthieflächen den Weg zu einem äußerst einprägsamen Refrain.
Somit wird schnell klar, dass sich [:SITD:] auch nach 15 Jahren in ihrem Sound treu geblieben sind und auch keinerlei Ermüdungs- oder Abnutzungserscheinungen zu erkennen sind. So geht auch „State Of Tyranny“ schwungvoll und dynamisch voran, „Beacon of Hope“ ist ein Futurepop-Kracher par excellence und erfreut diesmal in gewohnter Manier mit den sanfteren Vocals von Tom Lesczenski – einfach klasse! Dies trifft dann auch auf viele weitere Songs von „Icon:Koru“ zu, sei es das überzeugende „Atemlos“, das technoid-industrielle „Dark Defender“ oder das bombastische „Tarnfarbe“. Schön, dass Tom Lesczenski beim ruhigeren „Sonic Barrier“ nochmal zu hören ist, bevor dann das instrumentale „Zephyr“ das Album würdig ausklingen lässt.
Vielleicht liegt es an der Tatsache, dass [:SITD:] immer mal wieder für ein paar Jährchen von der Bildfläche verschwinden, somit nicht übermäßig präsent sind und ihre Alben dadurch dann einfach immer wieder etwas Besonderes verkörpern. So verhält es sich auch bei „Icon:Koru“, das erneut den quasi perfekten Weg zwischen Härte und Eingängigkeit findet und ein in sich unheimlich stimmiges und dichtes Werk darstellt. Wer die Möglichkeit hat, sollte deshalb am besten auch gleich zur „15th Anniversary Collector’s Box“ greifen, die sowohl das neue Album „Icon:Koru“ als auch drei weitere CDs umfasst, auf denen man ein „Best Of 2001-2011“, „Remixes“ sowie „Early Works“ geboten bekommt – [:SITD:]-Herz was willst du mehr?