Sister Sin - Now And Forever

Review

Galerie mit 16 Bildern: TS 15:30 Sister Sin - Summer Breeze 2015

Was vor mittlerweile zehn Jahren irgendwo in einem Göteborger Hinterhof begonnen hat, ist mittlerweile fast zu einem Selbstläufer geworden und stellt einmal mehr unter Beweis, dass sich „Aufbauarbeit“ im Musik-Business immer noch lohnt.

Nach ihren Erstversuchen mit einigen Demos haben sich SISTER SIN nämlich mit Victory Records auf eine Zusammenarbeit eingelassen, die für mich zwar auf dem Papier eher eigenwillig anmutete, da die Band nicht so recht ins Portfolio dieses Label passen zu schien und schlichtweg als zu „sanft“ bezeichnet werden musste.

Pustekuchen, die Rechnung ging voll auf, nicht zuletzt deshalb, weil mit Liv Jagrell eine mit einer prägnanten Stimme gesegnete Frontdame die Truppe anführt, die mittlerweile zu einer Art Kultfigur hochstilisiert wurde. Von daher war das “Experiment Kooperation“ den Versuch nicht nur auf jeden Fall wert, sondern ein absoluter Gewinn für alle, schließlich wird die Band seit „Switchblade Serenade“ immer wieder gefeiert.

Der Erfolg gibt den Beteiligten recht, denn die SchwedInnen konnten sich mit dem Nachfolger „True Sound Of The Underground“ nicht nur dort eine guten Namen erspielen, sondern längst auch weit darüber hinaus. Im direkten Vergleich dazu zeigen sich SISTER SIN auf ihrem nunmehr vierten Langeisen zwar eine Spur weniger rau und kratzbürstig, ein eventuelles Anbiedern aus kommerziellen Gründen ist aber hier dennoch auszuschließen, denn von ihrem schnörkellosen, traditionell angelegten Metal-Sound hat sich die Band keineswegs entfernt.

Durch die Tatsache dass Liv manchmal an die junge DORO in besten WARLOCK-Tagen erinnert, dann wieder die frühen CHASTAIN in Erinnerung ruft, ist sie längst zu dem Aushängeschild für SISTER SIN geworden und als solches beweist das Mädel einmal mehr, dass sie eine der wohl momentan intensivsten Darbietungen in diesem Genre bringen kann.

An Ohrwürmern fehlt es „Now And Forever“ ebenso wenig wie an anschmiegsamen Klängen, dennoch empfand ich den Vorgänger – nicht zuletzt auf Grund der in Summe deftigeren Gangart – ein kleines bisschen stärker. Traditionalisten mit Vorliebe für Frauengesang können hier aber auch hier blind zuschlagen, denn von „schwächeln“ kann bei SISTER SIN keine Rede sein.

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05.11.2012

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