Obwohl SISTER mit „Disguised Vultures“ erst ihr zweites Album auf den Tresen knallen, klingen die jungen Rotzkerlchen so, als seien sie schon seit den Siebzigern erfolgreich im Geschäft. Sleaze-geladener Punk mit Gitarren, die einem so knallhart in den Arsch treten, dass sie chirurgisch entfernt werden müssen, ist das Markenzeichen der vier Schweden, die in Deutschland vor allem durch ihre Tour mit Horrorkönig WEDNESDAY 13 bekannt sein dürften. Erst zweieinhalb Jahre nach ihrem gefeierten Debüt „Hated“ liefern sie nun die Zugabe, aber klingen nach wie vor bewusst wie eine Gruppe wütender Teenager, die Muttis Garage zerlegen. Jamies keifender Gesang wird in guter alter Manier von Backgroundrufen unterstützt und besonders durch die Einfachheit der Songs setzt der Sound sich schnell im Ohr fest. Zu dem Titeltrack will man schon fröhlich mit seiner Bierflasche zum Pogen abziehen, während „Slay Yourself“ stark an die allerersten Songs der MURDERDOLLS erinnert. Schnell wird klar: Die Songs sind zwar nicht sehr komplex, hauen aber allesamt gut in die Schnute.
Leider kommt die Scheibe unterm Strich nicht an den Vorgänger „Hated“ heran, der vor allem durch den melodischen Titelsong oder „Spit On Me“ bestach. Mittlerweile wird eher mit roher Gewalt an die Sache herangegangen, anstatt auf Ohrwurmhymnen zu setzen – was jedoch nicht zwangsläufig schlecht ist. Freunde des Glam Punks werden durch SISTER garantiert Hohenflüge erleben und hier kommt eine kleine Info an die Ladies: Allein Sänger Jamie macht durch seine Optik und das rasante Bühnengehoppel ein Konzert verdammt lohnenswert!
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