Sirenia - The Enigma Of Life

Review

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Willkommen in der Gothic-Sinnfragestunde! Wie sich schon Fabian vor zwei Jahren den Kopf über dem damaligen SIRENIA-Output „The 13th Floor“ zerbrach, ob diese Art von Gothic Metal überhaupt noch als solcher zu bezeichnen ist oder die Pfade in Richtung EVANESCENCEschem Mainstream-Gedudel schon mehr als ausgetreten wurden, könnte man sich diese Frage auch im frühen 2011 stellen. Dieses Mal geht es um das neue SIRENIA-Album „The Enigma Of Life“. Eines steht aber definitiv fest: Mastermind Morten Veland, der 2010 mit MORTEMIA eine Art Soloprojekt gestartet hat, hat die eingeschlagene Stilistik, die bereits auf den beiden Vorgängern gewählt wurde, auch jetzt nicht verändert, denn „The Enigma Of Life“ ist die logische Fortsetzung des bisherigen Schaffens von SIRENIA.

Zugegeben, die ‚alte‘ Sängerin Monika Pedersen klang stärker, variabler, aber auch das spanische Stimmwunder Ailyn, das nun auch schon wieder seit guten zwei Jahren dabei ist, hat sich mittlerweile gut in die Band integriert. Ihre glasklare, manchmal etwas zu glatt wirkende Stimme kann zwar keine außergewöhnlichen Akzente setzen, sie thront aber passend über den etwas zurückgetrimmten Riffs und Keyboardleads. Konnte man auf „The 13th Floor“ noch ein paar wenige kleine Ausfälle verzeichnen, wirkt „The Enigma Of Life“ schon eine Spur homogener und kompakter. Natürlich hat diese Musik nichts mehr mit den früheren TRISTANIA zu tun, zu eingängig und zu wenig komplex wird hier einfach agiert. Und trotzdem weiß vorliegendes Material auf Anhieb zu gefallen. Ist „All My Dreams“ ein eingängig-melancholischer Gothic-Rocker geworden, bratet „This Darkness“ gehörig los, um sich später in einen choralen Uptempo-Kracher zu verwandeln. Witzigerweise haben SIRENIA die wahren Highlights von „The Enigma Of Life“ aber erst in der zweiten Hälfte der Scheibe versteckt. Während „The End Of It All“ und „Fallen Angel“ zu Beginn gefällig und etwas zu seicht aus den Boxen schallen, hat „The Twilight In Your Eyes“ trotz poppiger Grundausrichtung schon mehr Drive im kompositorischen Hintern. „Winter Land“ könnte auch von den Genre-Kollegen DELAIN stammen und mit „A Seaside Serenade“ packen Veland und Co dann (endlich) die etwas vertracktere, getragene Schiene aus, ein klingender Refrain natürlich inklusive.

Und in dieser Stilistik geht’s dann auch weiter: Auf „Darkened Days To Come“ gibt Veland in den Versen seine traurigen Vocals zum Besten und auch „Coming Down“ kann aufgrund seiner episch-treibenden Umsetzung überzeugen. „This Lonely Lake“ ist die eingängige Halbballade par excellence, während „Fading Star“ mit choralem Refrain für Gänsehaut sorgt, der Track nutzt sich aber leider etwas zu schnell ab. Das kann man vom abschließenden Titeltrack nicht behaupten, denn der gut sechs Minuten lange Rausschmeißer ist die einzig lupenreine Ballade auf dem Album und dadurch auch prädestiniert, um für wohlige Schauer zum Abschluss zu sorgen, auch wenn Ailyns Stimme hier oftmals an WITHIN TEMPTATIONs Sharon Den Adel erinnert, was ja nichts Schlechtes heißen muss…

Zusammengefasst ist SIRENIAs „The Enigma Of Life“ ein richtig wohlklingendes Gothic-Album geworden, das aufgrund seiner Vielfältigkeit (Gitarren, Keyboars, Eingängigkeit, Balladen,…) auf Anhieb gefällt und ein frühes Gothic-Highlight des Jahres 2011 darstellt. Auch wenn sich einige Fans wieder etwas verprellt fühlen werden, schaffen Veland, Ailyn und ihre Mannschaft ein beinahe rundum gelungenes, episches, chorales Metall-Werk, das mit sehr guten Melodien und Arrangements punkten kann. Neu ist das Ganze zwar nicht, aber trotzdem auf sehr hohem Niveau angesiedelt.

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11.01.2011

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1 Kommentar zu Sirenia - The Enigma Of Life

  1. fandant sagt:

    Da bleibt (im Gegensatz zu den vorherigen Alben) nichts! hängen – die mit Abstand schlechteste Scheibe der Norweger. Und die Stimme der neuen Sängerin nervt hier noch mehr – um so "ausdrucksvoller" Sie versucht zu singen, desto schlimmer.. Das reißen dann meist die Chöre und (zu selten) Morten selbst kaum raus!

    3/10