Sirenia - Riddles, Ruins & Revelations

Review

SIRENIA sind mit ihrem zehnten Album zurück und zocken auf „Riddles, Ruins & Revelations“ – bereits dem dritten Album mit Alliteration im Albumtitel – wieder ihre gewohnte Melange aus Gothic- und Symphonic Metal. Knapp zweieinhalb Jahre nach „Arcane Astral Aeons“ zeigt sich die Band um Mastermind Morten Veland ungewohnt modern.

„Riddles, Ruins & Revelations“ – wohldosierte Neuerungen

Dabei bedeutet ungewohnt modern nicht, dass SIRENIA nun auf einmal zu einer Metalcore-Band mutiert sind oder sich sonstige Späßchen erlauben. Allerdings ist der Vergleich gar nicht so weit hergeholt, wie man denken mag, so finden sich einige industriell-klingenden Keyboardklänge auf dem Album, wie sie auch AMARANTHE gerne verwendet. Das Orchestrale wurde im Vergleich zum bisherigen Backkatalog durchaus zurückgefahren.

Im Vergleich zu den schwedischen Senkrechtstartern, die ja gleich dreifach am Mikro besetzt sind, fällt aber auf, dass die Growls Morten Velands wieder fast auf das Niveau des Drittwerks „Nine Destinies And A Downfall“ zurückgefahren wurden, was bedeutet: sie sind in vielen Liedern, insbesondere zu Beginn des Albums, nicht vorhanden. Das ist schade, hat dieses Element den Liedern doch noch ein Quäntchen mehr Abwechslung und Härte hinzugefügt. Genau wie 2007 schon „Sundown“ zu den besten Liedern des Albums gehörte, so ist es hier auch mit dem angenehm flotten „We Come To Ruins“, eines der Lieder bei dem der Chef auch am Mikro steht. Auf „Downwards Spiral“ liefert sich Emmanuelle Zoldan ein Duett mit Joakim Næss, der den Fans bereits von einigen vergangenen Veröffentlichungen der Band bekannt sein sollte.

Haben SIRENIA nach zehn Alben alles gesagt?

Nachdem die erste Hälfte des Albums ohne große Überraschungen startet, nimmt „Riddles, Ruins & Revelations“ in der zweiten Hälfte noch etwas an Fahrt auf und produziert einige grundsolide Songs. Auch Veland darf nun häufiger ans Mikro. Doch auf den Hit, den Album Nummer zehn noch veredeln würde, wartet man vergebens. Totalausfälle gibt es jedoch auch keine, dafür ist Veland einfach zu sehr Profi beim Songwriting. Das DESIRELESS-Cover „Voyage Voyage“ am Ende zeigt dann noch, dass mit Zoldans Muttersprache im Sound SIRENIAs noch einiges mehr machbar wäre, als ein paar geflüsterte Sätze. Vielleicht dann ja bei Album Nummer 11.

05.02.2021

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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