SIRENIA mit neuer Sängerin!
Knapp zwei Jahre nach ihrem letzten Album “ The Seventh Life Path“ veröffentlichen SIRENIA aus Norwegen ein neues Studioalbum. “Dim Days Of Dolor“ heißt das gute Stück und zelebriert den Einstieg der neuen Sängerin Emmanuelle Zoldan. Beim ersten Durchhören der Scheibe scheint dies eine gute Wahl gewesen zu sein. Emmanuelle singt deutlich kraftvoller als es die ehemalige Sängerin Ailyn vermochte und überzeugt so durch eine enorme stimmliche Leistung, die unter anderem von ihrer Kariere als Opernsängerin herrührt.
Imposanter Symphonic Metal zum Einstieg
Das Album selbst beginnt eindrucksvoll. “Goddess Of The Sea“ ist geprägt durch hymnische Choräle, harte Gitarren und eine abwechslungsreiche Songstruktur. Das ist nicht nur ein typischer Song für SIRENIA sondern auch ein Sammelsurium an musikalischen Elementen, die ein überzeugendes Symphonic Metal Stück haben muss. Definitiv eine kluge Entscheidung einen solchen Song an den Anfang eines Albums zu stellen.
Doch “Dim Days Of Dolor“ geht ähnlich spannend weiter. Der Titelsong wirkt durch seine poppige Melodie recht eingängig und verläuft zwar ohne Ecken und Kanten, passt jedoch stimmig in das Album. Im wahrsten Sinne imposant kommt dagegen “The 12th Hour“ daher, welches zweifellos der beste Song des Albums ist. Das Zusammenspiel aus Emmanuelles klassischem Gesang und Mastermind Morten Velands Growls, gepaart mit dem hymnischen Charakter des Stückes machen selbiges zu einer einmaligen Nummer, an der sich sämtliche Vertreter des Genres noch etwas abgucken können. Die Choräle zum Schluss runden das Lied auf beeindruckende Art und Weise ab.
…und dann ging es bergab.
Leider schlägt “Dim Days Of Dolor“ ab diesem Zeitpunkt einen Weg ein, den man bei diesem Einstieg in das Werk nicht vermutet hätte. “Treasure n‘ Treason“ zeigt erneut die poppige Seite SIRENIAs, diesmal weniger überzeugend. Die Choräle gegen Ende des Stücks können durch ihren Bombast noch einiges rausholen, doch insgesamt handelt es sich hier um relativ belangloses Material. Den selben Effekt kann ist bei dem darauf folgenden “Cloud Nine“ wahrzunehmen – wenig eindrucksvolles Stück, starke Chöre.
“Veil Of Winter“ versucht in die Sache ein wenig Abwechslung zu bringen. Männlicher Gesang unbekannten Urhebers passt sich überraschenderweise sehr gut in den Sound der Band ein. Durch das Wechselspiel aus hinreißendem weiblichen und ausdrucksstarkem männlichen Gesang kann so ein zwischenzeitliches Highlight gesetzt werden. Der Song an sich ist über weite Strecken eher ruhig gestaltet, was gegen Ende durch ein starkes Gitarrensolo abgerundet wird.
Nahezu der komplette Rest von “Dim Days of Dolor“ verliert sich in wenig herausstechendem Gedudel. Vereinzelt zeigen SIRENIA ihr Können, jedoch geht dies meist im Abwechslung vermissenden Gesamtsound unter. Auch das atmosphärische letzte Stück “Aeon‘s Embrace“ kann durch sein durchaus gelungenes Orchesterarrangement nicht mehr viel reißen. Insgesamt liefern SIRENIA ein durchwachsenes Album. Ein wenig mehr liebe im Detail würde dem Sound der Band gut tun.
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