SINNER gehören zu den Urgesteinen des deutschen Hard Rock. Gegründet wurde die Band bereits 1980 von Sänger und Bassist Mathias Lasch, der natürlich als Mat Sinner viel bekannter ist.
Ich kann mich noch gut an die Metal-Gigs der Frühachtziger erinnern und an die rollenden Augen der Konzertbesucher, nachdem sie festgestellt hatten, dass mal wieder SINNER als Vorband für einen bekannten Act spielen. Den nervigste-Vorgruppe-der-Welt-Status haben SINNER freilich schon längst hinter sich gelassen und im Laufe der 28 Jahre Bandgeschichte etliche starke Hard-Rock-Alben produziert. Das neueste Werk nennt sich „Crash & Burn“. Es ist – best-of-Compilations ausgeschlossen – das inzwischen 15. Studioalbum der Württemberger.
Nachdem die wenig innovative Luftschutzsirene zur Einleitung verklungen ist, knallt der Titeltrack „Crash & Burn“ unerwartet kraftvoll aus den Boxen. Diese Dynamik erwarte ich sonst eher von Mats Zweitprojekt PRIMAL FEAR. Auch „Break The Silence“ kommt mit knackigen Riffs und druckvollem Rhythmus, nur beim Höhepunkt wird es melodischer.
Durch eingängige Hooklines und starke Mitgröhlrefrains glänzen „Heart Of Darkness“ und „Little Head“.
Ziemlich simpel gestrickte Hardrocker sind „Revolution“ oder „Unbreakable“, dennoch geht der Groove sofort ins Blut über. Sehr emotionell kommt die Ballade „Until It Hurts“, während „Connection“ wie eine Huldigung an Thin Lizzy klingt.
Dass „Crash & Burn“ letztendlich nicht noch besser abschneidet, verhindern die ziemlich akzentlosen Fillertracks „The Dog“ und „Fist To Face“. Und auch der Abschluss-Stampfer „Like A Rock“ hätte ruhig noch etwas intensiver ausfallen können.
Die instrumentale Leistung ist einwandfrei. Drums und Bass sorgen für einen teilweise mächtigen Groove und auch das Riffing ist schön druckvoll. Mats Gesang dagegen war noch nie der Ausdrucksstärkste und daran wird sich wohl auch nichts mehr ändern. Sein Timbre ist für melodische Abschnitte wesentlich besser geeignet, als für die kraftvollen.
SINNER präsentieren sich auf „Crash & Burn“ trotz des fortgeschrittenen Bandalters unerwartet frisch und knackig. Mat & Co. beweisen, dass sie noch längst nicht zum alten Eisen gehören. Bis auf die beschriebenen Ausrutscher, liefern die vier Hardrocker ein gelungenes und abwechslungsreiches Album ab.
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