Sinner - Brotherhood

Review

Soundcheck Juli 2022# 11 Galerie mit 22 Bildern: Sinner - The Santa Muerte Release Shows 2019 in Mannheim

Unglaubliche 40 Jahre gibt es bereits SINNER! Pünktlich zum Jubiläum erscheint auch mit „Brotherhood“ ein neues, zwanzigstes Studioalbum.

40 Jahre Sinner, 20 Studioalben

Mat Sinner bleibt weiter umtriebig. Der gute Mann ist beständig mit den 1997 gegründeten PRIMAL FEAR aktiv, ist der musikalische Direktor und Bassist von ROCK MEETS CLASSIC, arbeitet weiter mit VOODOO CIRCLE. Und mit seiner Stammformation SINNER folgt nun drei Jahre nach dem letzten Album „Santa Muerte“ das neue Werk „Brotherhood“.

Der Titel „Brotherhood“ ist Programm – Mat sieht SINNER als eine durch Freundschaft eng verbundene Band. Kein Wunder, Gitarrist und Co-Komponist Tom Naumann (PRIMAL FEAR) ist seit 1988 Teil der Gruppe. Auch Gitarrist Alex Scholp (TARJA, FARMER BOYS) ist schon seit 2011 dabei, während Schlagzeuger Markus Kullmann (VOODOO CIRCLE) erst 2018 dazukam.

Weg von „Santa Muerte“

Auf ihrem letzten Album „Santa Muerte“ von 2019 wurde als Neuerung Sängerin Giorgia Colleluori (ETERNAL IDOL, ROCK MEETS CLASSIC) eingeführt, die auch gleich einen großen Anteil des Gesangs übernahm. Das kam nicht überall gut an. Für „Brotherhood“ haben sich SINNER nun wieder personell zum Quartett verkleinert und setzen damit auf die altbewährte Strategie.

SINNER pur

Auch sonst läuft „Brotherhood“ quasi ohne größere Experimente und bietet SINNER pur. Klassischer Heavy Metal / Hard Rock in ihrem typischen Stil, ohne Ausschweifungen mit all ihren Trademarks, fokusierter, traditioneller und aufs Wesentliche konzentriert. Groovig knackig, präzise riffend, melodische Twin-Leads, dezente Orchestrierung, die von Ronnie Romero (RAINBOW) stammt, und einprägsame Hooks. Wieder einmal hat Mat viele renommierte Gäste auf „Brotherhood“ versammelt wie zum Beispiel Ralf Scheepers (PRIMAL FEAR), Oliver Palotai (KAMELOT), Tom Englund (EVERGREY) oder Dave Ingram (BENEDICTION), welche ihren Beitrag leisten. Dennoch klingt das Ergebnis eindeutig nach – SINNER.

Der brettharte Opener „Bulletproof“ macht gleich keine Gefangenen, ist richtig heavy und flott, mit ordentlich Double Bass und starken Riffs. Der Song ist stilistisch nahe an „Judgement Day“, aber auch an FIGHT und JUDAS PRIEST.  Auch das deftig treibende „We Came To Rock“ glänzt mit kernigen Riffs und ordentlicher Schubkraft. Oder das schwere „Refuse To Surrender“ mit seinen Killer-Riffs, die Gitarrenarbeit ist hier ordentlich von Randy Rhoads beeinflusst, und tollem Refrain. Überhaupt ist dieses Mal auffällig, dass SINNER wieder etwas an Härte zugelegt haben, „Brotherhood“ ist wieder deutlich mehr Metal als Rock.

Aber SINNER wissen natürlich, dass ein gutes Album eben auch Abwechslung und Dynamik benötigt. „The Last Generation“ ist das epischste, längste und dunkelste Stück auf „Brotherhood“, mit viel Hintergrundgesang. Und „40 Days 40 Nights“ ist ziemlich bluesig und ruhig ausgefallen, passt aber hervorragend rein.

Alles in allem ist „Brotherhood“ ein in sich stimmiges, eingängiges und gutklassiges Album, ohne großartige Überraschungen. SINNER pur eben!

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06.07.2022

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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