Sinister - The Post-Apocalyptic Servant

Review

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Die Wenigsten dürften hinsichtlich dieses Aspektes meiner Auffassung sein, doch die Holländer gehören, zumindest bezogen auf einen Teil ihrer Schaffensphase, zu einer der am meisten unterschätzen Death-Metal-Truppen der Neuzeit. Tatsächlich fehlte SINISTER über ihre beinahe 25-jährige Bestehenszeit hauptsächlich die übergreifende Konstanz. Nicht jede Scheibe dürfte als absoluter Brüller gelten, doch etwa die noch vergleichsweise frischen Platten “Afterburner“ und “The Silent Howling“ zählen für mich zu den Diamantwerken in meinem Plattenschrank. Und zwar ganz einfach aus jenem Grund, da unsere Flachland-Nachbarn ein unglaubliches Gespür des Momentes besitzen. Das hat die Band seit jeher ausgezeichnet.

Dabei ist die aktuelle Scheibe “The Post-Apocalyptic Servant“ bereits das elfte Album in der langen, qualitativ durchaus inhomogenen Diskographie der Niederländer. Doch heutzutage kann man sich mit großer Wahrscheinlichkeit auf deren Durchschlagskraft verlassen, denn die Jungs wissen einfach wie der Hase hoppelt, beziehungsweise wie das Hackebeil zuprügelt. Keine Frage, solch eingängige Bomben wie auf “Afterburner“ bringt der Fünfer nicht mehr zu Stande. Viel mehr entwickelte er sich vermehrt in die noch einen Zacken technischere Richtung und erinnert zeitweise mehr denn je an Truppen wie SUFFOCATION. Es fehlt hier schlichtweg der Maestro an der Feder, doch kaum eine andere Gruppierung kompensiert diese Defizite wirkungsvoller, denn an dieser Stelle kommen wir erneut zu dem oben zitierten Moment.

Was ist also dieses geheimnisvolle Feeling für den richtigen Zeitpunkt? Dazu muss man die zehn eigenen Stücke auf “The Post-Apocalyptic Servant“ zerfasern und erkennt die kleinen Bausteine, die während dem Anhören zu dieser schaurig brutalen Ekstase führen. Es sind die Übergänge, die feinfühligen aber trotzdem mit dem Breitschwert gespielten Arrangements und diese höllischen Stampfparts, welche SINISTER auch im Jahr 2014 zu einem grandiosen Hörerlebnis für Death-Maniacs werden lassen. Ob das an CANNIBAL CORPSE erinnernde “The Macabre God“ oder das darauf folgende “The Sculpture Of Insanity“ mit seiner obergeilen Melodie – so hat fast jeder Song seine kleinen Vorzüge, die den Hörer unwillkürlich mittrommeln lassen. 

“The Post-Apocalyptic Servant“ ist abermals ein herrlich vollkommenes Album geworden, das jedem Death-Metal-Fan ein Grinsen ins Gesicht zaubern dürfte. Einfaches Handwerkszeug und fettes Ergebnis!

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26.05.2014

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1 Kommentar zu Sinister - The Post-Apocalyptic Servant

  1. Rauhnacht sagt:

    Ganz sicher eine sehr unterschätzte Band (die fast durchweg schlechte Coverartworks abbekommen hat). Besonders „Aggressive Measures“, die hier am schlechtesten abschnitt, war für mich immer ein super Album.