Since the day… Ja, seit dem Tag, an dem der MetalCore geboren wurde, sind nicht wenige in der Metalszene verschärft am Kotzen. Warum? Weil ständig neue Platten in unerschöpflicher Regelmäßigkeit auf den Markt geschmissen werden. Deswegen ist es umso erstaunlicher, dass es bei dieser Überflutung immer noch Perlen zu entdecken gibt. Hierbei macht sich vor allem der deutsche Raum einen Namen mit seinen Newcomern.
SINCE THE DAY mögen zwar schon einigen ein Begriff sein, was daran liegt, dass sie sich bereits 2001 formiert haben, eine Split mit SNAFU herausgebracht haben und zu häufig gesehen Gästen auf deutschen Bühnen gehören. Trotzdem stellt „El Mensajero No Es Importante“ das eigentliche Debüt der Siegener Formation dar, eingespielt im hessischen Kohlekeller Studio (CREMATORY, AGATHODAIMON). Ein fetter Sound ist also garantiert, was perfekt zum Rest des nackenbrechenden Metal-Moshs dieser Jungs passt. MetalCore ist dabei fast schon ein zu eng gesteckter Begriff, denn SINCE THE DAY, bei denen übrigens u.a. (ex-)Members von DEADSOIL und ABSIDIA gepflegt ausrasten, haben mehr auf der Pfanne, als stur stumpfe Downbeats in die Magegegend der Zuhörer zu kloppen. Entweder zerlegt man alles a la ARKANGEL mit purem Menschenhass in den Augen („Welcome To The Show“), oder türmt unzerstörbare Melo-Death-Mauern aus mächtigen HEAVEN SHALL BURN/AT THE GATES-Bausteinen vor einem auf („Powder Keg“), oder begibt sich in melodisch-eingängige KILLSWITCH ENGAGE-Gefilde („Lunar Eclipse“), nur um zu guter Letzt während „Mascara Eyes“ die depressive Attitüde der DEFTONES mit der gefühlvollen Seite von SYSTEM OF A DOWN zu verbinden. Es soll noch einer sagen, MetalCore sei limitiert.
Der eine oder andere mag mittlerweile allein beim Gedanken an diesen Bastard aus Metal und Hardcore mit genervten Schreien und beginnendem Hautausschlag das Weite suchen. Solange diese Stilrichtung trotz ihrer nicht wegdiskutierbaren Marktüberflutung und Ausschlachtung aber immer noch solche Leckerbissen wie „El Mensajero No Es Importante“ hervorbringt, hat sie mehr als eine Daseinsberechtigung. Basta!