“Man, these guys are more metal than I am!” – Joey DeMaio
Wenn Joey DeMaio etwas für metallischer als sich selbst hält, lässt das aufhorchen. Und im Fall der Schweizer SIN STARLETT dürfte dieses Kompliment mehr zutreffen als bei Stefan Raab. Seit nunmehr 17 Jahren ist das Quintett aus Luzern unterwegs und bringt mit „Solid Source Of Steel“ ihr viertes Album an den Start. Normalerweise lagen zwischen den Outputs immer vier Jahre, seit „Digital Overload“ sind nun aber schon sieben Jahre vergangen, in denen der neue Gitarrist Jack Tytan eingearbeitet wurde.
The Triumph Of Steel
Und wie es sich nach der Aussage des MANOWAR-Bassisten vermuten lässt, bewegt sich das Quintett im eng definierten Rahmen des True Heavy Metals. Double Leads und kauziger Gesang prägen den Sound. Die Tempi verändern sie durchaus, allerdings in geringem Maße, sodass alle Songs schön headbangbar bleiben. Die zocken sie kompetent runter, keine Frage.
Allerdings bleiben sie zu unspektakulär. Die Schweizer variieren kaum ihre Stilmittel. Und darüber hinaus haben sie keine Ideen, die zig andere Bands nicht schon besser umgesetzt haben. Auch Partyspaß bringt die Band zu selten: Neben hohen Geschwindigkeiten fehlt es oft an Eingängigkeit. Zumindest in letzterer Hinsicht stechen ‚Straight And Ready‘ und ‚Struck Down‘ positiv heraus. So kommt es schlussendlich dazu, dass die Gitarrensoli mitunter spektakulärer als die Refrains sind.
„Solid Source Of Steel“ hält, was es verspricht
Trotz fehlendem Wiedererkennungswert ist „Solid Source Of Steel“ eine solide Stahlquelle. Den Schweizern hört man ihre jahrzehntelange Erfahrung an. Sie verlassen sich zu stark auf ihre Kauzigkeit, wodurch sie arg identitätslos klingen, werden aber wohl genau damit bei ihrer Zielgruppe punkten können. Und die Moral aus der Geschicht‘: Auch wenn das Lob einer Metallegende eine ungeheure Ausstrahlungskraft hat, sollte man eine Sache beherzigen: Nach den letzten MANOWAR-Alben sollte man nicht unbedingt auf das Geschmacksempfinden von Joey DeMaio vertrauen.
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