Sin - Painful Reconstruction EP

Review

Wow, was ist denn das ? Ich lege die Scheibe ein und elektronisches Gewabber kommt mir aus den Boxen entgegen. Unwillkürlich fühle ich mich in der Zeit zurückversetzt… ich sehe mich anno irgendwann vor nem Amiga 500 sitzen und die inzwischen uralten Klassiker a la Speedball II oder Xenon Megablast spielen :o). Nun, vielleicht ist das auch einfach nicht meine Musikrichtung; schließlich werden als entfernte Bezüge Depeche Mode, Marylin Manson und Nine Inch Nails angegeben, was so gar nicht mein üblicher Geschmack ist. Wie bereits erwähnt ist die ganze EP dem Elektro verschrieben und verzichtet auf jeglichen Gitarreneinsatz, versucht stattdessen durch teilweise recht schräge Samples die Aufmerksamkeit der Hörers zu erlangen. Und immer wieder drängen sich mir Bilder von diversen Computerspielen und einschlägigen Filmen wie „Matrix“ auf. Die Musik lehnt sich an (zu) vielen Stellen an bekannte Stilmittel und Melodien an und verliert damit an Identität. Interessanterweise finden sich auch viele Elemente, die ich bis jetzt nur in irgendwelchen Trance Songs gehört habe, was meine Sympathie für die Musik von SIN nicht gerade ins unermessliche steigen lässt. Einen sehr faden Beigeschmack hinterlassen auch die einfallslosen technoiden und etwas billig klingenden Sprachgesänge. Einigermassen gelungen sind die unterschwelligen Gesangspassagen, die aber wirklich selten vorkommen. Was mich wirklich abstösst, sind die langweiligen und monotonen Parts, wie sie besonders stark bei dem dritten Song, Painful in der Butt some Mix Version auftreten. Ich höre zwar eigentlich keinen Elektrokram, aber so wie ich das sehe ist die CD kein Highlight. Trotzdem – die EP hat durchaus ihren Reiz und wird wohl auch den einen oder anderen Fan finden. Da ich mir nicht sicher bin, ob es an mir liegt, daß ich mit dieser Scheibe nicht warm werde, gibt es auch ausnahmsweise keine Wertung. Jeder weitere Kommentar ist überflüssig.

13.01.2000
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