Wer glaubt, dass aus Italien nur oldschooliger und dünner Prog Metal kommt, wird von SIMUS mit ihrem fetten Debütalbum „Vox Vult“ ein weiters Mal eines Besseren belehrt! Die Jungs nennen unter anderem Einflüsse wie TOOL, MASTODON, MESHUGGAH und SYSTEM OF A DOWN. Kann man auch durchaus so stehen lassen!
Nach dem Intro „Giano“, das eher etwas indianisch anmutet, bolzt uns der Titeltrack „Vox Vult“ in knappe 60 Minuten nackenbrechenden Hörgenuss mit genau der richtigen Portion an Melodie. Obwohl bis zum vierten Song „Mantis“ (auf dem man, warum auch immer, obszönes Gestöhne von sich gibt) bereits fast zwanzig Minuten vergangen sind, macht sich Vergnüglichkeit und Kurzweil breit! Der dickste kracher ist für mich auf diesem Album definitiv „The Soulmaker“.
Die Zäsur kommt mit „Bitter Taste“, die mit versierter, aber bodenständiger Picking-Arbeit an den Gitarren aufwartet, aber leider gleitet das gute Stück zur Mitte hin in eine klassische Rockballade ab. Ein größerer Überraschungsmoment wie bei den Kollegen von GOJIRA wäre als „C-Part“ interessanter gewesen.
So richtig urig wie im Intro werden SIMUS erst wieder mit dem Konga-Intro „Requiem For My Moon“, aber so richtig anschieben mag der Song erst im letzten Drittel wieder. Manchmal wünschte ich mir für den Song an einigen Stellen jedoch dichteres Drumming, die Zurückhaltung am Schlagzeug wirkt hier leider schon fast wie eine Kunstpause! Auch „The Golden Pendulum Of Babylon“ wirkt etwas zerfahren und rauscht eher ohne Höhepunkte an einem vorbei, einzige Überraschung ist das Ghost-Outro am Ende.
„Vox Vult“ von SIMUS ist eigentlich ein sehr geiles Progressive-Album, das aber mit einer eher degressiven Tracklist ausgestattet ist und somit leider unnötig an Spannung verliert. Dennoch ist die erste Hälfte, wie schon erwähnt, eine außerordentlich unterhaltsame!
Kommentare
Sag Deine Meinung!