Simeon Soul Charger - Meet Me In The Afterlife

Review

Ihre Ambitionen lassen sich nicht nur aus der Bandgeschichte von SIMEON SOULCHARGER ablesen: Die vier Amerikaner kommen von Ohio mit jeder Menge Musik im Gepäck nach Deutschland, mieten sich ein Bayerisches Bauernhaus und planen von dort aus den großen Durchbruch. An sowas kann man wirklich nur als Kind der Vereinigten Staaten glauben.

Auch hört man ihrem Debüt „Meet Me In The Afterlife“ die hoch gesteckten Ziele des Quartetts Aaron Brooks, Rick Phillips, Spider Monkey und Joe Kidd an. Während der Opener „Vedanta“ noch mit einem knackigen Slash-Riff startet, bereitet Brooks nasaler und auf Albumlänge sehr anstrengender Gesang schon darauf vor, dass man es hier nicht mit beliebiger oder entspannter Rockmusik zu tun hat. Im Verlauf des ziemlich langen Albums entfaltet sich ein ganzer Stammbaum verschiedener Stilrichtungen von LED ZEP über Psychedelic- bis hin zu chartfähigem Alternative Rock. Brooks hält die windschief zusammen gezimmerte Hütte dabei mit seinem eigenständigen Organ zusammen, überzeugt aber in einigen Momenten mehr als in anderen, auch wenn er tendenziell ein kräftiger und emotionaler Sänger ist.

SIMEON SOUL CHARGER nehmen den Mund dieses Mal noch zu voll. „Meet Me In The Afterlife“ steckt voller wirklich guter Ideen und enormem Potenzial. Classic Rock wurde lange schon nicht mehr so gut gemacht wie im abschließenden „The Swallowing Mouth“, allerdings wird diese gute Nummer parallel von einer enormen Spielzeit voll von Mittelmaß und stellenweise richtiggehender Langeweile überschattet.