Simbiose - Naked Mental Violence

Review

Im Zuge der bevorstehenden Split-CD mit AGATHOCLES, haben sich die Portugiesen SIMBIOSE dazu entschieden, ihre ersten beiden offiziellen Scheiben noch einmal zu veröffentlichen.
So geht es hier nun um das Debüt namens „Naked Mental Violence“, aus dem Jahre 2001.

Nach unzähligen Splits (wie es sich für Crust/Punk/Grind-Bands gehört), wagten die Portugiesen nach ungefähr zehn Jahren Bandbestehens den Schritt, und warfen ihre Debüt-CD auf den Markt. Dieses Debüt umfasste das Schaffen seit den frühen Tagen, bis in die Gegenwart (welche damals ca. das Jahr 2000 darstellte).
Alte Songs sollten in besserem Soundgewand präsentiert werden, gänzlich Verschollenes wieder ans Tageslicht gefördert werden.

Um ehrlich zu sein, dem Material merkt man den langen Zeitraum, über den es entstanden ist nicht an. Dies bewirkt zum einen der gute, druckvolle Sound, der die Tracks in einem einheitlichen Licht erscheinen lässt. Zum anderen wirken die Songs nach einer Weile einfach zu gleichförmig, fast schon austauschbar.
Anfänglich macht der ungestüme Crust/Punk noch Spaß. Die Energie reißt einen mit, die kurzen Krawallsalven kommen auf den Punkt und schlagen zielgenau ein. Mit Feuereifer wettert die Band aus Lissabon gegen Rechts, Polizei, Volksverdummung, Unterdrückung, usw., und schafft es dabei noch, in den engen Grenzen des Genres so etwas wie Abwechslung ins Spiel zu bringen. Natürlich enden kleine Experimente wie ein Skarefrain o.ä. stets in wüstem Geprügel, doch den Versuch, das Material aufzulockern, muss man SIMBIOSE zugute halten.

Leider gehen der Band schon nach dem ersten Drittel die guten Ideen aus, und es wird bis auf winzige Ausnahmen eigentlich der gleiche Song gespielt. Und das bei einer (für diese Verhältnisse) elendslangen dreiviertel Stunde Spielzeit! Sorry, aber irgendwann kann das Gehirn keine Reize mehr verarbeiten, und schaltet einfach ab.

Diese „Compilation“ dürfte daher eher etwas für eingefleischte Fans sein, denen diverse Demos und Splits der Band noch fehlen, oder die ihre Lieblingstracks einmal in gutem Sound genießen wollen.
Die Neuauflage wartet zudem noch mit einer angecrusteten Version von SODOMs „Agent Orange“ auf, bei der die Musiker einmal ihr Können demonstrieren, und mit ein paar Gitarrensoli überraschen.

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24.08.2009

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