Silentium Noctis - Propheten Des Untergangs

Review

Dark Metal als Produkt der Symbiose von Keyboard-dominiertem Black- und Gothic Metal erwartet den Hörer auf „Propheten des Untergangs“, der ersten „richtigen“ CD der Südtiroler von SILENTIUM NOCTIS. Dass das Keyboard im Vordergrund steht, sagt nicht nur die Band, man hört es auch deutlich, auch wenn die Frau an den Tasten nicht gerade mit Höchstleistungen glänzen kann. Meistens beschränkt sich das Spiel auf die üblichen (künstlich klingenden) Pianoklänge oder eben untermalende Flächen. Einzig „Das Licht“ sticht da etwas hervor, da hier noch am ehesten variiert wird. Ein weiterer kleiner Höhepunkt ist das Akustikstück „Melancholie“, bei dem auch eine Geige zum Einsatz kommt. Ansonsten bleibt der Rest ziemlich unspektakulär. Irgendwie hat man das alles schon zu oft gehört, wirklich eigenständig klingt da nichts. Damit kann man vielleicht regionale Wettbewerbe gewinnen, aber gegen die echte Konkurrenz ist man nicht gewappnet.

Die Produktion geht für eine Eigenproduktion in Ordnung, allerdings hat die Bassdrum einen arg hölzernen Klang.
Was auch nicht so recht zur Musik von SILENTIUM NOCTIS passen will, ist der Gesang: Abwechselnd kreischend und grunzend grummelt er irgendwie ständig an den Songs vorbei, und beginnt auf Dauer schlicht zu nerven. Oftmals steht und fällt ein Album mit dem Sänger, und genau solch einen Fall haben wir hier. Mit einem anderen Vokalisten, der die Atmosphäre der Songs trägt und verstärkt wäre der Gesamteindruck sicher ein anderer.

Möglicherweise ist diese CD auch das letzte Lebenszeichen der Band, die es scheinbar nicht mehr zu geben scheint. Die Bandseite ist jedenfalls schon längere Zeit offline.

07.11.2006
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