Die Tschechen SILENT SESSION veröffentlichen dieser Tage ihr gleichnamiges Debütalbum via Magic Minds Music. Gehört hatte ich von der Band bis dato nichts und hatte, aufgrund des Bandnamens, eher mit einer Gruppe gerechnet, die sich in progressiven Gefilden beheimatet fühlt. Weit gefehlt, denn auf “Silent Session“ bekommt der Hörer eine Mischung aus traditionellem und modernem Hard Rock geboten, die sich schnell im Ohr einnistet.
Neben der sehr guten Produktion, die modern, aber nicht künstlich gehalten wurde, fällt einem sofort die markante Stimme von Sänger Jan Hluze positiv auf. Er hat eine angenehm tiefe Stimmlage (die hier und da an Andi Deris von HELLOWEEN erinnert), die er innerhalb der Songs sehr variablen einsetzt und den Nummern so seinen Stempel aufdrückt. Die Songs selbst sind allerdings auch sehr abwechslungsreich gestaltet, wobei sich schon beim ersten Durchlauf zwei Songs als Highlights herauskristallisieren. Der gute Laune Rocker “A Spider’s Life” kann nicht nur mit einem Ohrwurmrefrain punkten, sondern auch durch seinen US-Einschlag. “Lady Death” ist ein zwingender Midtempo-Song, der ebenfalls durch einen sich ins Ohr fressenden Refrain besticht, hier aber von ansprechendem Riffing umrandet wird. Auch “Into Pieces” kann mit einem JUDAS PRIEST-mäßigem Riffing überzeugen. Ein weiterer positiver Aspekt von “Silent Session” ist, dass die Songs durchgehend einen ansprechenden Groove besitzen, der vor allem live hervorragend funktionieren dürfte.
Die oben erwähnte Mischung aus modernen und traditionellen Elementen macht die Songs von “Silent Session” interessant. Die Aufbauten der Stücke erinnern von den Arrangements der Gitarren manchmal an Bands wie ALTER BRIDGE oder ähnlich gelagerte Rock Acts, während die Refrains eher traditionell gehalten sind. Dass das kein Widerspruch sein muss, zeigen Songs wie “A Touch Away” oder “The Drummer Man”, die einfach zeitgemäße Rock-Nummern sind und Spaß machen.
Zwar gibt es auf dem Debütalbum von SILENT SESSION auch einige Stücke, die vom Niveau her etwas abfallen, da sie etwas zu sperrig daher kommen. Als gelungenes Debüt kann man “Silent Session” dennoch bezeichnen. Freunde von modernem Hard Rock sollten der Band mal ein Ohr leihen.
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