Silent Planet - Iridescent

Review

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Irisieren ist ein optisches Phänomen, wobei eine Oberfläche je nach Perspektive in anderen Farben erscheint, wie eine Glaskugel, die je nach Blickwinkel in Regenbogenfarben schillert. Nach diesem Phänomen benennen SILENT PLANET ihre neue Scheibe „Iridescent“. Das vierte Studioalbum der Kalifornier thematisiert damit jedoch nicht dieses Naturschauspiel sondern eher die Sphären und Ebenen, Facetten, in die sich der Geist begeben kann oder hineingezwungen wird.

SILENT PLANET: Geist auf Abwegen

So wirft der vorab veröffentlichte Track „Panopticon“ einen dystopischen Blick in die Zukunft, in dem technologische Fortschritte den menschlichen Geist besänftigt und apathisch gemacht hat. In „Terminal“ verarbeitet Frontmann Garrett Russell seinen Klinikaufenthalt unter bewusstseinsverändernden Medikamenten. Wenn der Blickwinkel sich ändert, ändert sich einiges, jedoch nicht den Stil, den sich SILENT PLANET erwählt haben. „Iridescent“ ist nicht sanfter als seine Vorgänger, sondern haut indes ordentlich auf den Tisch.

„Iridescent“: Energetischer Kampf

Der melodiöse Metalcore, für den die Band bekannt ist, geht laut und fordernd seinen Weg. Zur versinnbildlich von schwebenden Zuständen sickern immer wieder progressive Fragmente durch, die zusammen mit den leidenden und bitterlichen Vocals fast schon wie ein Kampf ums Hier und Jetzt erscheinen. Anspieltipp hier: „The Sound Of Sleep“. Hier wird nicht geschlafen, sondern mit stampfender Energie der Metalcore-Hammer ausgepackt. Keine Zeit zum Luft holen  heißt es bei „Alive As A Housefire“, wie ein Hagelschauer brettern Gesang und Gitarren herunter.

„Iridescent“ lässt alle Facetten von SILENT PLANET aufschimmern. Mit einem Portfolio, welches sich dieses Mal zwischen Metalcore, Hardcore, Prog und Post Hardcore befindet und sich mittels eindringlicher Vocals teilweise leicht und gleichzeitig fordernd vorwärts bewegt, passiert auf der neuen Scheibe der US-Amerikaner sehr viel. Der Input ist mächtig und hier wurde inhaltlich sehr viel ins Spiel geschmissen. Überladen? Manchmal. Zu viel? Auszuhalten. Einfach? Nein.

Keine Zeit zum Nachdenken- hier ist sehr viel im Spiel

Den Titeltrack am Ende der Scheibe gesetzt und erneut mit verzweifelten Sprechparts untermalt und schließt dieses Gefühl ab. Die gequälten Seelen von SILENT PLANET eskalieren hier nochmal final und beenden den Langspieler mit einem ekstatischem Gitarrenteppich, bevor ein erstickt wirkender Schrei/Ausruf das Ende markiert.

SILENT PLANET: Von Emotionen, Blickwinkeln und einem Upgrade

SILENT PLANET liefern mit „Iridescent“ erwartet stabil ab, ohne von ihrem Weg abzuweichen. Die Platte überrascht daher nur begrenzt, kann aber aufgrund der dargebotenen Emotionen überzeugen. Ja, wenn sich der Blickwinkel ändert, ändern sich vielleicht Farben und die geistige Wahrnehmung. SILENT PLANET geben sich diesem hin und setzen damit ein Upgrade ihrer vorherigen Veröffentlichungen frei.

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29.10.2021

It`s all about the he said, she said bullshit.

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